Schwarzwald

Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden

Erstellt: 2019
Datensammlung: Antonia Imholz-Arnold

Foto 03464       Das Häimä Schwarzwald liegt  im hinteren Teil des Grosstals, oberhalb der Strasse, vor dem Lauweli-Bach und unter dem Schloffenwald. An der östlichen Grenze mündet das Sättelital in die Wiesen des Häimä. Haus und Stall liegen auf 960 m ü.M.
Der Name Schwarzwald weist auf eine Lage beim dunkel wirkenden Wald hin.

 

Drohnen-Video: Flug über den Schwarzwald

Grundbuch

Liegenschaft Nr. 319

(Hauptbuchblatt 219), Plan Nr. 9, Schwarzwald
67’772 m²

Eigentümer
Daniel Imholz-Arnold
Schwarzwald, 6461 Isenthal

 

 

Die Besitzer des Schwarzwald

Karl Imholz 1777-1843 ist der Urvater der Imholz Familie “Vrendler”. Er heiratete 1800 Agatha Albert 1772-1836. Die Familie wohnte in Unterschächen, wo 8 Kinder zur Welt kamen. 1822 zogen Karl und Agatha Imholz-Albert mit ihren Kindern in den Schattigen Horlachen im Isenthal. Dort kam noch im gleichen Jahr Sohn Anton  zur Welt.

Dieser Anton Imholz 1822-1859 heiratete 1847 Verena Zwyssig 1823-1906. Das Ehepaar Anton und Verena Imholz-Zwyssig erwarb dann im Jahr 1856 das Heimet Schwarzwald. Bis heute ist der Schwarzwald in den Händen seiner Nachkommen.
Der Zuname “Vrendlers” geht auf Mutter Verena Imholz-Zwyssig zurück. Sie musste das Szepter im Schwarzwald schon drei Jahre nach dem Erwerb übernehmen, weil ihr Mann und Vater ihrer Kinder mit 37 Jahren starb.

Foto 03948                 Sohn Karl Imholz 1858-1933 übernahm von der Mutter den Schwarzwald. Er heiratete 1894 Anna Gisler 1866-1948. Karl Imholz-Gisler führte den Hof zusammen mit seiner Frau und den 7 Kindern bis 1919.
Fam. Karl und Anna Imholz-Gisler, Schwarzwald:
hinten v.l.   Ida  /  Agatha  /  Josef (später Vrendler Sepp auf der Egg)  /  Alois (Schwarzwald)  /  Hans  /  Julius
vorn v.l.   Wendelin  /  Mutter Anna Imholz-Gisler  /  Vater Karl Imholz-Gisler

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1919 gab Karl den Schwarzwald in die Hände seiner Söhne. Bis 1928 führten die Brüder Josef, Alois, Wendelin, Julius, und Johann den Betrieb gemeinsam.
1925 heiratete Josef Marie Ziegler aus Bauen und zog auf die Egg.
Wendelin bewirtschaftete ein Zeit lang das Heimet Hintergitschenen.
Johann 1907-1931 starb als junger Mann.
Der Schwarzwald gehörte nun zu zwei Dritteln Alois und zu einem Drittel seinem Bruder  Julius.
Julius blieb ledig, arbeitete meistens auswärts, hatte aber im Schwarzwald das Wohnrecht.

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Heirat 1929 von Alois Imholz 
1898-1963 mit Eva Aschwanden1907-2004 vom Neien.

Die beiden bewirtschaften ab 1937 den Schwarzwald als Alleinbesitzer. Ihnen werden 8 Kinder geboren.

Foto 00481           Die Familie Alois und Eva Imholz-Aschwanden, Schwarzwald
hinten v.l.    Theres (in Goldau)  7  Toni (Dorf Isenthal und Wilderbutzen)  /  Josef (Schwarzwald)  /  Walter (in Zug)  /  Adam (in Schlieren)  /  Hans (in Schattdorf)
vorn v.l.     Mutter Eva  /  Margret (in Teufental)  / Alois (Dorf Isenthal)  /  Vater Alois

Foto 17093            Der Sohn Josef 1931-2002 von Eva und Alois Imholz-Aschwanden übernimmt nach dem Tod des Vaters 1964 den Schwarzwald. Auch die Heirat mit Maria Arnold 1938-2010  von Spiringen fällt in dieses Jahr.

Die Familie Josef und Maria Imholz-Arnold, Schwarzwald:
hinten v.l.     Hans  /  Klaus  /  Sepp  /  Daniel  /  Peter  /  Karl
vorn v.l.       Vreni  /  Mutter Maria  /  Vater Josef  /  Marlis

Besitzer 2019

Foto 17092            Daniel Imholz, der Sohn von Josef und Maria Imholz-Arnold wird 1996 Eigentümer des Schwarzwald. Zwei Jahre später heiratet er Erika Arnold aus Flüelen.

Erika und Daniel Imholz-Arnold werden Eltern von drei Töchtern.

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Die Fam. Daniel und Erika Imholz-Arnold

v.l.     Vater Daniel  /  Mutter Erika  /  Naja  /  Antonia  /  Edith

Besitzer des Schwarzwald

1856 Anton Imholz-Zwyssig 1822-1859
1859 Verena Imholz-Zwyssig, Witwe des Anton (Namengeberin für ‘Vrendler’
Gebr. Karl und Franz Imholz (Söhne der Verena)
Karl und Anna Imholz-Gisler 1858-1933
1919 Gebr. Josef, Alois, Wendelin, Julius und Johann Söhne von Karl u Anna Imholz-Gisler
1928 Gebr. Alois, Johann und Julius Imholz
1935 Gebr. Imholz Alois zu 2/3 und Julius zu 1/3
1937 Alois und Eva Imholz-Aschwanden
1964 Josef und Maria Imholz-Arnold
1996 Daniel und Erika Imholz-Arnold

 

Der Betrieb Schwarzwald

Foto 04524              Früher lag das  Wohnhaus im Schwarzwald weiter vorn. Der Stall war damal schon am Platz, wo heute der neue Stall liegt.

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Karl Imholz (im Bild mit einem der Söhne)  betrieb im Schwarzwald Viehzucht und Kälbermast. Im Winter holte er das Heu, das er im Sommer in der Wildi gesammelt hatte. Als Transportmittel diente der Schlitten, der von einem Rind gezogen wurde.

Text unter dem Bild: “Aus dem Grosstal bei Isental (Uri)  –  Auf dem Wege, das Wildheu heimzuholen.”

Foto  09333         Karl Imholz-Gisler kaufte 1913 das Alprecht auf Wilderbutzen.

Sohn Alois gab die Wilderbutzen 1937 bis ca. 1947 in Pacht. Danach wurde die Alp wieder selber bewirtschaftet. Alois zog im Sommer mit einigen Kindern auf die Alp und Eva besorgte mit dem Rest der Familie das Heuen im Schwarzwald.

So konnte die Familie 5-6 Kühe, 3-4 Rinder, 1-3 Ziegen und ca. 20 Schafe halten. Im Sommer blieb jeweils nur eine ‘Heimziege’ im Schwarzwald.

Foto 17097              1942 kam eine grosse Lawine durchs Sättelital.
Die Lawine kam breit über den östlichen Teil des Schwarzwald-Besitzes. Das Haus wurde auch getroffen und eingedrückt.

Die Not war gross. In zwei Sonntagsmessen rief der Pfarrer die Isenthaler-Bevölkerung auf, beim Abschönen im Schwarzwald zu helfen. Viele Mitbürger folgten diesem Aufruf und halfen mit ‘Ross und Wagen’ das Häimä wieder von den Lawinenrückständen zu säubern.

Foto 17100                   Beim Lawinenniedergang waren Grossmutter Anna und die Kinder von Alois und Eva im Haus. Mutter Eva war zu diesem Zeitpunkt im Dorf, der Vater Alois im Militär.

Alle kamen mit dem Schrecken davon. Die Familie bewohnte das beschädigte Haus noch bis 1948.

Im Bild hinten das alte Wohnhaus ca. 1938 und im Vordergrund die junge, noch unvollständige Familie von Alois und Eva Imholz-Aschwanden.
v.l.     Josef  /  Mutter Eva mit Theres  /  Adam  /  Vater Alois mit Walter.

Foto 17091            1948 bauten Alois und Eva Imholz-Aschwanden als Ersatz für das lawinengeschädigte Haus ein neues. Es wurde weiter hinten erstellt, damit die Lawine aus dem Sättelital es weniger gefährdete. Sicherheitshalber erhielt es aber einen Schutzdamm und ein angeschrägtes Dach.
1957/58 wurde auch ein neuer Stall gebaut. Er fand seinen Platz direkt oberhalb des Hauses, damit dieses besser geschützt war. Auch der Stall erhielt einen Schutzdamm.
Das Wasser für das Häimä wurde oberhalb der Schloffen über einen Scheidtrog dem Lauwelibach entnommen. Ab 1973 bezieht der Schwarzwald das Wasser von der Wassergenossenschaft St. Jakob.

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Josef und Maria Imholz-Arnold konnten auf ihrem Betrieb 6 Kühe, 5 Rinder, Kälber und 13 Schafe halten. Bis ca. 1975 verkauften sie die Milch dem Milchverband. Danach machte Marie zwischendurch kleine Käsli und Butter. Die restliche Milch wurde den Kälbern verfüttert.
Bis Ende der 1980er Jahre sömmerte die Familie den ganzen Viehbestand auf der Alp Wilderbutzen. Danach gingen nur noch die Kühe auf Wilderbutzen. Die Rinder kamen nach Gitschenen. Zwei Kühe blieben jeweils im Sommer daheim (Heimkühe).

Foto 16581              

Mit dem neuen Besitzer Daniel Imholz im Jahr 1996 ändert sich viel im Schwarzwald.

Bis dahin, wurde im Schwarzwald fast ausschliesslich von Hand gearbeitet: mähen mit der Sense, das Heu mit dem Rechen sammeln und es dann in ‘Heugaren’ abfassen. Diese ‘Heuburden’ wurden in den Stall getragen oder hinunter geseilt.
Daniel Imholz-Arnold modernisierte laufend den Betrieb, legte Bewirtschaftungswege an und schaffte nach und nach zur Arbeitserleichterung diverse Landmaschinen an.

Foto 17098                Daniel und Erika Imholz-Arnold bauten 1997/98 ein komplett neues Haus am  Standort des alten. Dieses soll in schlechtem Zustand gewesen sein, weil damals, 1948, überall gespart werden musste.
Auch der Stall wurde 2015 durch einen imposanten neuen Bau ersetzt. Er bietet genügend Platz für das Heu aus der Pacht Schloffen und Stärtenberg.

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Daniel hat (fast) ganz auf Schafzucht umgestellt. Durch den neuen Stall kann er alle Schafe den ganzen Winter durch dort halten. Früher waren diese verteilt auf die Ställe im Schwarzwald, in der Schloffen und im Stärtenberg.
Der Bestand heute: 85 Mutterschafe und ca. 50 Lämmer. Zur Schafherde gehören auch die zwei Herdenschutzhunde.

Foto 16577             Daniel und Erika halten im Sommer, wenn die Schafe auf der Alp sind, im neuen Stall Truthähne, die dann im Herbst, bevor die Schafe zurückkommen, geschlachtet werden. 
Zusätzlich gibt es die glücklichen Hühner, die den alten Stall bei der Strasse ganz für sich haben.