Hundwald
Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden
Erstellt: 2019
Datensammlung: Edith Bissig-Zgraggen
Foto 002961 Das Häimä Hundwald liegt ziemlich weit hinten im Kleintal, auf der sonnigen Seite unter dem Steinberg, vor dem Hundwaldtobel.
Der Hundwald gehört heute zum Hinter Chlosterberg. Das Haus ist ausgezont, verkauft und dient als Ferienhaus.
Hundwald wird in ortsnamen.ch mit “Der Wald, in dem Hirschkühe vorkommen” gedeutet.
Drohnen-Video: Flug über den Hundwald
Grundbuch
Liegenschaft Nr. 200
(Hauptbuchblatt 105), Plan Nr. 19, Hundwald
31’403 m²
Eigentümer
Andreas Bissig-Zgraggen
Hinter Chlosterberg, 6461 Isenthal
Die Besitzer des Hundwald
Die ersten Besitzer des Hundwald
1778 Johann Jost Huober
1815 Johann Kaspar Huober
1837 Johann Bissig von Unterschächen. Er ist seit 1820 im Isenthal. Er ist mit Salome Götschi von der Heulegi verheiratet. Salome ist die Stammmutter aller Getscheler. Johann und Salome wohnen in der Heulegi und betreiben den Hundwald von dort aus.
1841 Andreas Bissig 1809-1879 (Getschi Res), Sohn von Salome und Johann Bissig-Götschi , hat mit seiner Frau Maria Anna Gisler von der Bärchi 12 Kinder. Sie bewirtschaften die Heulegi bis in den 1880er Jahre das Heimet von einem Felssturz zur Hälfte zerstört wird. “Getschi Res” kauft dann die Heissrüti. Seine letzten Lebensjahre verbringt er bei seinem Sohn in der Luss.
1880 sind die drei Söhne Severin, Alois und Michael von Andreas und Maria Anna Bissig-Gisler gemeinsam Besitzer des Hundwald.
1881 Michael Bissig heiratet Rosalia Exer vom Hermisegg und übernimmt das Hermisegg.
1881 Severin Bissig heiratet 1883 Hirlanda Infanger und kommt ins Oberbächi.
1882 Alois Bissig heiratet Ida Truttmann und kommt in die Halten.
1882 Severin Bissig, Oberbächi wird alleiniger Besitzer des Hundwald.
1901 übernehmen Franz (Vrendler Tonis, Schwarzwald) und Ida (ds Schueni Tonis) Imholz-Bissig den Hundwald. Das Paar wohnt hauptsächlich im Sack und hat 13 Kinder.
Foto 16441 und 16442
1908 sind die beiden Söhne Johann und Julius von Franz und Ida Imholz-Bissig als Besitzer eingetragen.
Johann Imholz 1882-1965 (Sack Hans) heiratet 1910 Franziska Herger 1888-1960 (Sack Fränzi) von der Hinteren Schwäntlen. Sie wohnen im Sack und bleiben kinderlos.
Foto 07596
Julius Imholz 1887-1962 ist ab 1951 alleiniger Besitzer des Hundwald. Er wohnt weiterhin im Sack, bleibt ledig und stirbt 1962.
Foto 05654 und 05526
1957 kaufen die Brüder Michael 1920-2001 und Andreas 1921-1990 Bissig vom Hinter Chlosterberg den Hundwald.
1986 überschreibt Michael Bissig seinen Anteil an seinen Bruder Andreas Bissig-Ziegler.
Foto 16498 1966 verkaufen Michael und Andreas Bissig das Hundwaldhaus an Alois Auf der Maur, Schreinerei Hinterdorf Schwyz und an Johann (genannt “Tschani”) Baggenstos, Hotel Rigi-Scheidegg, Gersau.
Die Mutter von “Tschani” ist die Schwester von Hans und Julius Imholz, Sack, die “Sack Theres”. (Tschani ist hier im Bild)
Foto 002972 Das Haus ist als Ferienhaus verkauft. Die Landwirtschaft läuft aber ohne Einbussen weiter. Die Besitzer des Hinter Chlosterberg haben ihren Betrieb durch den Hundwald erweitert.
Die Besitzer im Jahr 2019
Foto 05966
1991 können Andreas und Edith Bissig-Zgraggen vom Hinter Chlosterberg den Hundwald erwerben.
Eigentums-Übergänge im Hundwald laut Hypothekarbuch Uri
1778 Johann Jost Huober
1815 Johann Kaspar Huober
1837 Johann Bissig von Unterschächen verheiratet mit Salome Götschi von der Heulegi.
1841 Andreas Bissig 1809-1879 (Getschi Res) mit seiner Frau Maria Anna Gisler von der Bärchi.
1880 Gebrüdere Severin, Alois und Michael Bissig
1882 Severin Bissig, Oberbächi
1901 Franz und Ida Imholz-Bissig, Sack
1908 Johann und Julius Imholz, Sack
1951 Julius Imholz, Sack
1957 Gebrüder Michael und Andreas Bissig, Hinter Chlosterberg
1986 Andreas Bissig-Ziegler, Hinter Chlosterberg
1991 Andreas und Edith Bissig-Zgraggen, Hinter Chlosterberg
Der Betrieb Hundwald
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Das kleine Häimä Hundwald konnte kaum eine Familie ernähren. Die Besitzer hatten oft einen weiteren Besitz, wohnten die meiste Zeit dort und betrieben den Hundwald von dort aus. Dadurch war das Haus im Hundwald frei für Ferienleute. Diese schätzten die idyllische Lage im Kleintal.
Foto 16430
Die Idylle wurde aber auch oft gestört. Der Hundwald liegt am Hundwaldtobel. Dieses sorgte immer wieder für Übersarungen und Lawinen. Im Foto ist die Lawine von 1947 zu sehen.
Foto 00890 Im Winter liegt im Hundwald normalerweise bedeutend mehr Schnee.
Foto 01320 Einen Grossteil der Arbeit im Hundwald erledigten die “Knechte” der Besitzer.
So hatten Julius und Hans Imholz vom Sack folgende Gehilfen: Sepp Gnos / Johann Baggenstos (Tschani) / Franz Gnos / Alois Bissig (Luss Wisi)
Foto 15438 Im Hundwald entspringt eine Quelle mit gutem Wasser. Die Besitzer Johann und Julius Imholz, Sack geben 1947 der Besitzerin der Liegenschaft Vorder Breitsiten Agnes Kempf-Durrer davon ab. Der bescheidene einmalige Betrag für dieses Wasserrecht von 200 Fr. zeigt, dass die Brüder Imholz umgängliche Menschen waren.
Übersicht hinteres Kleintal.
Foto 16417 In der Hundwald Allmend (s.h. Übersicht oben) gab es Allmendgärten. Rosa Aschwanden (Zachi Rosi) vom Steinberg pflanzte hier noch bis in die 1990er Jahre Kartoffeln und Bohnen an.
Foto 15526
Unter diesem Foto steht im “Hüttenbuch Hundwald” 1962:
Im Hundwald isch äs wunderscheen
hesch frischi Luft & guete Milch bis gnuog
viel Sunneschyn & äs bizeli Rägä was will mehr de nu meh.
Ferienleute im Hundwald: Familien Arnold aus Altdorf und Basel mit den Bauern Andreas Bissig (Chlosterberg Res) mit Milchbränte und Ruedi Bissig (Luss Ruedi) mit Milchkesseli.
Foto 16426
Das Hundwald-Haus wird von den Besitzern Andreas und Michael Bissig, Hinter Chlosterberg an Feriengäste vermietet.
1966 verkaufen die Brüder das Haus. Mit dem Erlös können Michael und Andreas einen Schilter, ein Heugebläse und eine Mähmaschine kaufen.
Foto 16422 und 16421 Die neuen Besitzer investieren innen und aussen ins Haus, lassen aber den alten Charakter unbeschadet.
Foto 16443 Im Hundwald wird schon vor dem Verkauf ein “Hüttenbuch” geführt. Darin sind amüsante Sachen niedergeschrieben.
Foto 16425 Tschani, der Besitzer des Hundwaldhauses verstirbt 2013 im Alter von 93 Jahren. Das Häuschen ist nun im Besitz der ‘Erbengemeinschaft Baggenstos’. Rita und Hans Baggenstos-Gisler (Foto) schauen vorwiegend zum Haus.