Oberer Neien

Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden

Erstellt: 2019
Datensammlung: Vreni Bissig-Herger

Foto 003962      Das Heimet Oberer Neien liegt auf der Sonnenseite des Grosstals auf  1000 – 1100 m üM unter dem Neienwald. Im Westen bildet das Chämmental die Liegenschaftsgrenze. Vom Oberen Neien führt der Wanderweg über Grassenegg hinauf nach Hinter Baberg.
Laut ortsnamen.ch bedeutet Neien ‘ein Gebiet mit Wasser, im sumpfigen, feuchten Wiesland”

Drohnen-Video: Flug über den Oberen Neien.

Grundbuch

Liegenschaft Nr. 292

(Hauptbuchblatt 151), Plan Nr. 7, Neien
47’874 m²

Eigentümer
Erwin Imhof-Fässler
Sonnenhalb 7, 6461 Isenthal

 

 

Die Besitzer im Oberen Neien

Im Hypothekarbuch werden im Erstellungsjahr 1859 die Gebrüder Jakob, Johann und Johann-Josef Zwyssig genannt. Sie tragen den Zusatznamen ‘Jaggeler’. Ihre Eltern (vermutlich Vorbesitzer des Heimä heissen Jakob und Maria Anna Zwyssig-Bissig.
Später übernimmt Jakob (mit vollem Namen ‘Jakob Jos. Maria Leonz Theodul Zwyssig’ 1827-1877  als alleiniger Besitzer. Er heiratet 1860 Agatha Bissig 1838-1905 (Eltern: Johann Joseph und Agatha Bissig-Gisler) und hat mit ihr  14 Kinder (lt. Auflistung im Dok. 13284 im Archiv KKI).

Foto 05167         Die Kinder der Familie Jakob und Agatha Zwyssig-Bissig . Die Namen der Personen sind nicht bekannt bis auf die dritte v.l. hinten: Agatha Aschwanden-Zwyssig, Schluchen. Aufnahme um 1890.

Die nächsten Besitzer des Oberen Neien sind die Söhne Andreas Zwyssig 1861-1904 ledig, dann Josef Zwyssig 1876- verh. 1906 mit Aloisia Arnold.

Als nächster Eigentümer ist Josef Imhof des Johann-Josef  aufgeführt. 

Foto 00456               Im Jahr 1921 übernimmt Wendelin Imhof  1878-1944 Wissigli mit Anna Zwyssig 1898-1995 den Oberen Neien.

Foto 00459             Familie Anna und Wendelin Imhof-Zyssig Oberer Neien.
Wendelin hat aus der ersten Ehe mit Katharina Gasser (Gubeler) 2 Kinder und mit Anna Zwyssig weitere 12.
hinten    v.l.   Hans  /  Leo  /  Alfred  /  Emma  /  Mutter Anna  / Vater Wendelin  / Klara  /  Anna  /  Josy
vorn v.l.     Oswald  /  Theres  /  Margrith
Rosa und Marie fehlen, verm. sind sie bereits in einer Arbeitsstelle.

Foto 00450            Die Familie Anna und Wendelin Imhof-Zwyssig ein paar Jahre später.
hinten v.l.      Anna  /  Margrith  /  Katharina Gisler-Imhof Chneiwis (aus 1. Ehe)  /  Vater Wendelin  /  Rosa Infanger-Imhof  /  Leo  /  Josy  /  Johann  /  Marie
unten v.l.          Oswald  /  Wendelin (aus 1. Ehe)  /  Emma Dittli-Imhof  /  Mutter Anna Imhof-Zwyssig  /  Klara Truttmann-Imhof  /  Theres  /  Alfred

Nach dem Tod von Wendelin 1944 geht das Heimä an die Erbengemeinschaft mit Witwe Anna Imhof-Zwyssig und Tochter Katharina Gisler-Imhof (später Chneiwis).

Foto  00451            Der Sohn von Anna und Wendelin Imhof-Zwyssig  Wendelin Imhof-Herger  1914-1981 kann den Oberen Neien 1957 übernehmen.
Mit seiner Frau Josefina Herger 1923-1996 hat Wendelin 8 Kinder.
hinten v.l.      Richard  /  Marlies  /  Josef  /  Wendelin  /  Anton
vorn v.l.       Renate  /  Vater Wendelin  /  Erwin  /  Mutter Josefina  /  Katharina

Die Besitzer 2019

Foto 16538           

Das jüngste Kind von Wendelin und Josefina Imhof-Herger, Sohn Erwin Imhof übernimmt den Hof 1982. Da ist er erst 19 jährig.
Er heiratet 1995 Doris Fässler.

Foto  16540           Die Kinder von Doris und Erwin Imhof-Fässler heissen Michaela, Patrick und Andre Imhof.

Eigentums-Übergänge im Oberen Neien

um 1859 Gebr. Jakob, Johann und Johann-Josef Zwyssig (Jaggeler)
Jakob Zwyssig 1827-1877, verh. mit Agatha Bissig 1838-1905 (Jaggeler)
Andreas Zwyssig 1861-1904 ledig (Jaggeler)
Josef Zwyssig 1876- , verh. mit Aloisia Arnold (Jaggeler)
Josef Imhof des Johann-Josef
1922 Wendelin Imhof 1878-1944, Wissigli verh. mit Anna Zwyssig 1898-1995
1946 Erbengemeinschaft: Witwe Anna Imhof-Zwyssig und Katharina Gisler-Imhof 
1957 Wendelin Imhof-Herger verh. mit Josefina Herger
1982 Erwin Imhof  verh. mit Doris Fässler

Aus dem Hypothekar-Buch Uri haben wir nur diesen Eintrag zu Heulegi, keinen zu Hermisegg

Der Betrieb

Foto 16535                    Das alte Haus im Oberen Neien bot den grossen Familien Platz. Die Lage des Hauses ist prächtig: viel Sonne und Aussicht.

Foto 16529  und  16530                Wendelin Imhof 1878-1944 lebt bis 1921 im Wissigli. Seine Frau Katharina Gasser (Gubeler) stirbt bei der Geburt des zweiten Kindes. (Kinder: Katharina 1913-1954 und Wendelin 1914-1981).
Er heiratet 1918 Anna Zwyssig. Noch im Wissigli gebärt Anna Drillinge, die aber alle sterben.
1921 kauft Wendelin Imhof-Zwyssig den Oberen Neien. Seine Ziegen haben im Wissigli die Gärten der Nachbarn unsicher gemacht. Im Oberen Neien stellt sich dieses Problem nicht. Die Ziegen können von dort leicht auf den Baberg gebracht werden.

Foto 16532             Sohn Wendelin heiratet 1947 Josefine Herger vom Horlachen. 
Die beiden führten ein einfaches und strenges Leben in diesem abgeschiedenen Heimä.

 

Perücke

Nachdem im Horlachen die Mutter bei der Geburt des vierten Kindes gestorben war, nahm die Familie Aschwanden (Horäschriner) im Untern Horn drei der Kinder auf. Nur Andreas, der Älteste blieb beim Vater.
In der Werkstatt des ‘Horäschriners’ geschah das Unglück. Josefine, eines der drei Kinder, kam mit den Haaren in eine Maschine. Diese riss ihr die gesamten Kopfhaare mitsamt der Kopfhaut ab. Man staunt,  dass Josi, die spätere Mutter Imhof-Herger, diesen Unfall überlebte. Seit damals trug Josefine eine Perücke.

Foto  16534                 Auch die Kinder von Wendelin und Josefine mussten bei der Arbeit mithelfen. Hier sehen wir sie beim ‘Mistschlittnä‘.

Die Familie bewirtschaftet den Betrieb mit ca.  3 Kühen, 4 Rindern, 15 Schafen und 3 Ziegen.
Wendelin arbeitet im Nebenerwerb auf dem Bau und geht ins Holz.

Foto 16533               Das Heimä Oberer Neien liegt idyllisch und geniesst viel Sonne. Die Erschliessung geschieht, bevor die Strasse Sonnenhalb kam, über eine Materialluftseilbahn von der Grosstalstrasse zum Haus.

Foto 16537                  In den Jahren 1989-1990 baut Erwin ein neues Haus.
1992 wird auch der Stall neu gebaut. Für den Bau der beiden Gebäude errichtete man ein Bauseil. Bei diesen Vorhaben hat Josef Imhof seinen Bruder Erwin, der mit 19 Jahren den Hof übernehmen musste, weil sein Vater nach einem Schlaganfall die Arbeit nicht mehr schaffte, kräftig unterstützt.

Ab 1993 wird in zweijähriger Bauzeit die Erschliessungsstrasse Sonnenhalb gebaut. 1995 kann sie eingeweiht werden.

Foto   004026          Der Bauernbetrieb ist nun zeitgemäss eingerichtet, was erlaubt neben der Pacht des Unteren Neien seit 1981 (von Aschwanden Josef) auch den oberen Teil des Oberen Schluchen (von Anton Bissig-Huber) zu pachten.

Das Gras wird je nach Standort 1 bis 3 mal geschnitten.

Der Betrieb kann jetzt 6 Kühe, 8 Rinder, 4 Kälber, 20 Schafe und 4 Ziegen halten. Erwin hält Brownswiss und Original-Braunvieh. Er ist ein erfolgreicher Züchter, wie die Viehausstellungen zeigen.

Seit 1997 hat der Betrieb das IP-Label (Integrierte Produktion).

Der Obere Neien bezieht das Wasser aus der Wasserversorgung Sonnenhalb. Das Reservoir steht im Schluchenwald.

Erwin arbeitet in Teilzeit bei Maschinenring GmbH. Doris ist Schreiberin beim Schafmarkt und arbeitet auch noch Teilzeit im Restaurant Gitschenen.