Obere Fernen
Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden
Erstellt: 2019
Datensammlung: Alice Niederberger-Herger
Foto 002654 Die Obere Fernen liegt im vorderen Grosstal am sonnigen Hang, oberhalb der Unteren Fernen und der Schwanden auf rund 970 m ü.M. Das Häimä grenzt östlich ans Schosstobel und geht weit hinauf in den Wald gegen den Baberg. Der Name des Häimä wird Fernen und Färnen geschrieben. Der Name Färnen bedeutet laut ortsnamen.ch “Hof in abseitiger Lage”.
Drohnen-Video: Flug über die Obere Fernen
Grundbuch
Liegenschaft Nr. 305
(Hauptbuchblatt 34), Plan Nr. 14, 7, Färnen
78’009 m²
Eigentümer
Franz Herger und Johann Herger-Zumthurm
Sonnenhalb 6, 6461 Isenthal
Die Besitzer der Oberen Fernen
Erster im Hypothekarbuch Uri genannter Besitzer der Oberen Fernen ist Josef Jauch-Gisler 1726-1793.
Später sind es vermutlich seine Nachkommen (Färnigers)
Ab 1844 ist Anton Arnold-Planzer 1796-1853 “ds Holzschuenis) Besitzer der Oberen Fernen. Er zog 1834 von Unterschächen ins Isenthal.
Seine Söhne Max und Peter Arnold übernahmen 1859. Max 1832-1917 blieb ledig. Er starb im Riepgarten in den Planggen an einem Steinschlag.
Peter ist der Stammvater der Peterlis.
Foto 00677 Peter Arnold-Gasser 1844-1897 hinterliess nach einem tödllichen Unfall im Wald 1897 das Häimä seinen 6 Kindern, die ihre Mutter schon Jahre zuvor verloren hatten:
v.l.
Josef 1881-1967 /
Aloisia 1880-1964 /
Katharina 1887-1981/
Maria 1884-1960 /
Anna 1883-1958 /
Michael 1879-1961
Foto 05297
Wann Michael Arnold-Kempf (dr Peterli Michel) das Häimä übernahm ist nicht bekannt. Er wird bis 1914 als Besitzer der Oberen Fernen geführt.
Die Herger in der Oberen Fernen
Foto 15986 1914 kaufte Alois Herger, Sohn von Johann Josef und Aloisia Herger-Müller, Schattiger Horlachen, von Michael Arnold-Kempf die Obere Fernen.
Mit seiner Frau Marie geb. Arnold (Holzschuenis) gründete er eine kinderreiche Familie.
hinten v.l. Ludwina / Martin / Marie / Alois / Katharina / Albert / Franz / Josef
vorn v.l. Werner / Fridolin / Vater Alois / Mutter Marie / Margrit / Elisabeth / Regina
Foto 15892 Im Jahr 1946 übernimmt der ältesste Sohn Josef Herger 1913-1986 das Häimä. Er bleibt ledig.
Nachdem sie Josef den Hof übergeben hatten, zogen die Eltern Marie und Alois Herger-Arnold mit den minderjährigen Kinderns ins Dorf.
Bethi blieb als Magd bei Josef bis sie Josef Bissig (Bächi Seffu) in der Hostet heiratete.
Josef verpachtete ab 1967 die Obere Fernen aus gesundheitlichen Gründen seinem Bruder Franz. 1972 verkaufte er das Häimä.
Foto 16243 Franz Herger-Aschwanden 1914-1977 vor dem Haus im Senkberg
Die Familie Franz Herger-Aschwanden wohnte ab 1967 abwechslungsweise in der Oberen Fernen und dem Senkberg. Franz hatte die Untere Fernen in Pacht. Die Familie zügelte bedingt durch Heuen und Emden sowie “usähirtä” viermal im Jahr. In den Monaten Febr.-Juni in der Fernen / Juli-Sept. im Senkberg / Sept.-Okt. in der Fernen / Okt.-Febr. im Senkberg
1972 kann Franz Herger-Aschwanden 1914-1977 die Obere Fernen von seinem Bruder Josef übernehmen.
Josef Herger hatte in der Familie Franz und Anna Herger-Aschwanden das lebenslange Wohnrecht. Er bewohnte im Dachgeschoss die zwei Zimmer. Zum Essen war er immer mit der Familie zusammen. Die Kinder beschreiben ihn als liebenswerten Onkel, der einfach zur Familie gehörte.
Foto 15964 Nach dem frühen Tod von Franz Herger-Aschwanden 1977 übernimmt Anna Herger-Aschwanden, die Ehefrau und Mutter von 13 z.T. noch sehr kleinen Kindern den Betrieb Obere Fernen.
hinten v.l. Erika / Toni / Hans / Alice /
Mitte v.l. Silvia / Hedy / Annemarie / Margrit / Martha / Fridolin,
vorn v.l. Wisi / Vreni / Mutter Anna / Franz,
Die Besitzer im Jahr 2019
Foto 15969 und 15961
Die Brüder Franz Herger und Hans mit seiner Frau Annemarie Herger-Zumthurm übernehmen die Obere Fernen 1986.
Die neuen Besitzer zügeln nicht mehr so oft. Franz wohnt das ganze Jahr in der Oberen Fernen.
Die Familie Hans und Annemarie Herger-Zumthurm ist nur noch im Okt.-Dez. zum “Ushirtä” im Senkberg, die übrige Zeit immer in der Oberen Fernen.
Eigentums-Übergänge in der Oberen Fernen laut Hypothekarbuch Uri
– | Josef Jauch-Gisler 1726-1793 Stammvater der Färnigers |
1793- | vermutlich Nachkommen von Josef Jauch-Gisler (Färnigers) |
1844-1859 | Anton Arnold-Planzer (ds Holzschuenis) |
1859- | Max Arnold und Peter Arnold-Gasser Er ist der Stammvater der Peterlis |
Vollwaisen des Peter Arnold-Gasser: Michael, Aloisia, Josef, Anna, Maria, Katharina | |
– | Michael Arnold-Kempf |
1914-1946 | Alois Herger-Arnold |
1946-1972 | Josef Herger |
1972-1977 | Franz Herger-Aschwanden |
1978-1986 | Anna Herger-Aschwanden und Kinder |
1986 | Gebrüder Franz Herger und Hans Herger-Zumthurm |
Der Betrieb Obere Fernen
Foto 15922 In der Oberen Fernen ist die Familie Herger-Arnold zu Hause.
Die Aufnahme dürfte um 1900 gemacht worden sein.
Foto 15980 Das alte Haus in der Oberen Fernen von der Stallseite her. Das Haus hatte bis zum Schluss ein Schindeldach. Das Haus wurde 1982 abgerissen.
Foto 05737 Der Warentransport in die Obere und Untere Fernen wurde komplett mit dieser Seilbahn erledigt. Sie führte von der Grosstal-Strasse unterhalb des Schoss-Brüggli hinauf zu den beiden Fernen. Auch fast alles Material für den Hausbau wurde so in die Obere Fernen transportiert. Die Kinder durften eigentlich nicht mit der Bahn fahren.
Die Seilbahn wurde entfernt, als die Zubringerstrasse 1994 eine viel bequemere Versorgung garantierte.
im Bild: Toni, Annemarie, Alice, Heidi
Foto 15966 Der obere Gaden wurde vor 1939 aufgestockt. Später hat Josef Herger den unteren Teil (Untergaden) neu gemacht.
Foto 15890 Sepp Herger hat zwischen 1946-1967 das Haus eingeeternitet.
Foto 17153 Anna Herger-Aschwanden mit Tochter Erika. in der Oberen Fernen.
Guterlibänz
Im Hintergrund ist ein ‘Guterlibänz’ zu sehen. In der oberen Fernen hatten sie oft einen ‘Guterlibänz’, ein junges Schaf, das bei der Mutter zuwenig Milch bekam, da diese zu viele Junge hatte. Diesen jungen Schafen gaben sie mit der Flasche Kuhmilch. Die ‘Guterlibänzen’ wurden dadurch sehr zutraulich.
Foto 15981 In den Jahren 1980-1982 baute die Familiengemeinschaft (Erben von Franz Herger-Aschwanden) ein neues Haus. Bis 1994 war eine Seilbahn (Wägäli) als Transportmittel in Betrieb. Die Zufahrtsstrasse, die über den Stalden bis zum oberen Neyen führt, brachte 1994 auch der Oberen Fernen eine, auch für PW taugliche, Erschliessung.
Foto 15983 Franz Herger-Aschwanden kaufte anfangs der 70er Jahre von Otto Aschwanden-Herger (Port-Otti) das Wildheustück Geissbalm. Die Geissbalm liegt auf dem Baberg unterhalb der Alp Usser Baberg am Hang über Furggelen und dem Choltal auf rund 1800m üM.
Hier wachsen seltene Pflanzen wie z.B. der Nordische Bergdrachenkopf.
Foto 15887 Dieser Stall wurde 1939 von Alois Herger-Arnold gebaut. Im Jahr 2000 erstellten die Gebrüder Hans und Franz Herger einen neuen Laufstall.
In der Oberen Fernen wird im Sommer Heu geerntet und Silo-Futter angelegt. Im Frühling und Herbst weidet das Vieh. Im Sommer ist alles Vieh auf der Alp. Es können 9 Milchkühe, 5 Rinder und 4-5 Aufzuchtkälber gehalten werden. In den Wintermonaten kommen bis zu 16 Mastkälber dazu. Bis 2014 hatten die Brüder Herger auch einige Schafe.
Hans und Franz Herger bewirtschaften neben der Oberen Fernen auch den Senkberg, der auch ihnen gehört.