Vordere Schwanden
Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden
Erstellt: 2019
Datensammlung: Vreni Bissig-Herger
Foto 03695 Das Häimä Vordere Schwanden liegt im vorderen Teil des Grosstals, sonnenhalb gleich nach dem Brückli über das Schosstobel auf 900 m ü.M. Das Haus liegt im Lawinengebiet.
Das Gädeli im unteren Teil des Grundstücks wird Weidli genannt.
Drohnen-Video: Flug über die Vordere Schwanden
Grundbuch
Liegenschaft Nr. 284
(Hauptbuchblatt 213), Plan Nr. 7, Schwanden
45’057 m²
Eigentümer
Monika Meyer-Muther
Schluchen, 6461 Isenthal
Die Besitzer der Vorderen Schwanden
Von den früheren Besitzern wissen wir nur, dass Max Arnold im Riepgarten in der Planggen an einem Steinschlag starb.
Josef Arnold-Schilter, der im Hypothekarbuch Uri als nächster Besitzer der Vorderen Schwanden aufgeführt wird, hinterlässt das Häimä seinen Kindern.
Die vier Kinder Anton, Isidor, Martin und Katharina von Josef und Josefina Arnold-Schilter (Holzschuenis) sind 1919 als gemeinsame Eigentümer des Häimä Vordere Schwanden aufgeführt. Auch der Riepgarten gehört ihnen.
Foto 00674 Die Geschwister Arnold von der Vorderen Schwanden ca 1915 v.l.
Aloisia (verh. mit Josef Gnos)/
Toni (dr Holzschue Toni) /
Marti (dr Holzschue Marti) /
Isidor (Namengeber der Isidorä) /
Katharina (verh. mit Wendelin Bissig Schueni Wendel) /
Marie (verheiratet mit Alois Herger)
Foto 05177 Isidor und Agatha Arnold-Schieli heiraten 1920.
Der Hof Vordere Schwanden bleibt aber noch 12 Jahre im gemeinsamen Besitz der vier Geschwister.
Foto 00669 Isidor und Agatha Arnold-Schieli Schwanden werden Eltern einer Schar von Kindern. v.l. Theodor / Toni / Vater Isidor / Oswald / Mutter Agatha / Anna / Josef / Regina
1932 Übernehmen Isidor und Agatha die Vordere Schwanden und den Riepgarten als Alleinbesitzer.
Foto 04541 Weil die Landwirtschaft für die Familie zu wenig abwirft, geht Agatha in die Spregstoff-Fabrik Isleten arbeiten.
Mit ihr sind dort 6 weitere Isenthalerinnen beschäftigt. v.l.
Marie Bissig, Schluchen (Frau von Schueni Lahm) /
Gasser Josy (oder Hermini) /
Anna (oder Agi) Schieli, Schwanden /
die nächsten 2 sind uns nicht bekannt
Agatha Arnold-Schieli (Frau von Isidor) /
Anna Aschwanden (Sigersten Anni)
Foto 15524 Mutter Agatha mit l. Franz und r. Toni Arnold in der Stube der Vorderen Schwanden
Foto 16453 Sepp und Anni Muther-Imhof können die Vordere Schwanden kaufen.
Sepp Muther stammt auch aus der Familie der Vorbesitzer. Sepps Mutter Anna ist die Schwester der von Franz und Toni.
hinten v.l. Vater Sepp / Sohn Martin / Mutter Anna Muther-Imhof
vorn Sascha und Monika Meyer-Muther
Besitzer im Jahr 2019
Foto 16450 Monika und Sascha Meyer-Muther mit Sohn Alex.
Sie haben die Vordere Schwanden zusammen mit dem Oberen Schluchen 2018 von den Eltern von Monika übernommen. Sie bewirtschaften die beiden Häimä vom Oberen Schluchen aus.
Eigentums-Übergänge in der Vorderen Schwanden laut Hypothekarbuch Uri
– | Huber Anton |
– | Arnold Max, Josef und Peter |
– | Arnold Josef |
1919-1932 | Geschw. Arnold Anton, Isidor, Martin und Katharina |
1932-1964 | Arnold Isidor Schwanden |
1964- | Gebr. Arnold Anton und Franz |
????- |
Muther-Imhof Josef und Anna |
2018- |
Monika und Sascha Meyer-Muther |
Der Betrieb Vordere Schwanden
Foto 15428 Die Familie von Isidor und Agatha Arnold-Schieli (8 Kinder) lebte karg. Der Ertrag der Landwirtschaft reichte kaum zum Leben.
7-8 Kühe fanden ihr Futter in der Vorderen Schwanden. Und das nur, weil das Vieh im Sommer auf der eigenen Alp Rüti und Oberalp sein konnte.
Foto 15429 Die Arbeit auf dem Land musste ganz ohne Maschinen erledigt werden. Die Kinder musste immer kräftig mithelfen.
Fürs Düngen der Wiese zog man gemeinsam die Güllenbänne den Hang hoch und warf dort die Gülle mit dem Gohn aus.
Ausbildung auswärts
Schon als junger Mann fand Josef Arnold (ds Isidorä Sepp) einen Arbeitsplatz bei Bock-Bissig in Altdorf. Dort war er in der Zimmerei beschäftigt und lernte so das Zimmerhandwerk von Grund auf, ohne dass er eine eigentliche Lehre macht.
Sein jüngerer Bruder Oswald las in der Zeitung, dass eine Schreinerei in Obergösgen eine Lehrstelle zum Schreiner anbiete. Oswald sei sofort zum nächsten Telefon (in der Säge) und habe sich beworben. 1946-1950 lernte Oswald dort das Schreinerhandwerk.
Foto 15918 und 15919 Als 1954 die Lawine das Haus zerstörte, war es bald klar, dass Sepp und Oswald das neue Haus erstellen sollen. Das alte Haus stand rechts vom Stall, das neue wurde links gebaut. Vom alten Haus konnte wenigsten das Stubenbuffet wieder verwendet werden.
Zum Schutz des Stalls wurde rechts ein Lawinen-Ablenkdamm erstellt. Das Haus schütze man mit einer hinterfüllten Schutzmauer an der oberen Hauswand.
Foto 15433 Die Vordere Schwanden mit dem neuen Haus von 1954
Sepp und Oswald werden Unternehmer
Nachdem Sepp und Oswald beim Hausbau in der Vorderen Schwanden alle Probleme selbständig und raffiniert gelöst hatten, beschlossen die Brüder, eine eigene Zimmerei/Schreinerei zu eröffnen. Dazu bauten sie neben der Kirche ihre Werkstatt. Später wurde diese neu und viel grösser gebaut. Heute führt Beat, der Sohn von Oswald, diesen fürs Isenthal wichtigen Gewerbebetrieb.
Foto 15430 Nach der Teilung
Franz und Toni bekamen die Vordere Schwanden und Theodor den Riepgarten.
Franz war ein begeisterter Tierzüchter. Sein Stolz war der eigen Stier. Mit dessen Nachkommen holte Franz an den Viehausstelungen viele Auszeichnungen.
Franz alpte im Sommer auf Oberalp, während Toni mit Hilfe von Theodor (und weiterer Geschwister) die Arbeit in der Schwanden machte. Im Winter arbeitete Toni auf dem Bau.
Als sie einen Schilter anschafften, errichteten sie ein Strässchen von der Schosstobel-Brücke bis zum Stall. Davor war das Häimä nur durch einen Fussweg dem Schosstobel-Bach entlang erschlossen.
Beliebter Stier
Viele Isenthaler Bauern gingen mit ihren Kühen zum Stier von Isidorä Franz. Dieser scheint bei Kuhdamen beliebt gewesen zu sein.
Werner Herger, Wissig erzählt: Eine ihrer Kühe sei, wenn sie “stierig” gewesen sei, zuhause im Wissig ausgebüxt und ganz allein zum Stier in der Schwanden gelaufen.