Gubeli

Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden

Erstellt: 2019
Datensammlung: Vreni Bissig-Herger

Foto 004236       Das Häimä Gubeli liegt vor dem Dorf an der Isenthalerstrasse. Deutung füür den Namen Gubeli in ortsnamen.ch: ‘Bei der kleinen runden Anhöhe’

Drohnen-Video: Flug über das Gubeli

Grundbuch

Liegenschaft Nr. 112

(Hauptbuchblatt 61), Plan Nr. 4, Gubeli
4’127 m²

Eigentümer
Alois Bissig-Herger
Isenthalerstrasse 7, 6461 Isenthal

 

 

Die Besitzer des Gubeli

Foto 04832           Michael Gasser 1812-1891, verh. mit Anna Maria Infanger 1807-1897 (Tochter des Bärenjäger Infanger).  Durch seine Frau kommt Michael Gasser in den Besitz der Säge, ihm gehört auch das Restaurant Gasser (heute Tourist), die Bywald-Alp und das Gubeli. Er und seine Nachkommen werden als Gubeler bezeichnet.

 

Auf Michael Gasser-Infanger folgt sein Bruder  Johann Josef Maria Gasser-Furrer 1816-1890, verh. mit Furrer Maria Anna

1918   sind die Gasser Geschwister Johann, Anna, Aloisia, Gubeli im Hypothekarbuch Uri für kurze Zeit als Eigentümer eingetragen.

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Im gleichen Jahr 1918  hat Gasser Johann 1877-1948 , Gemeindeschreiber, Posthalter, Sohn von Michael Gasser-Infanger, verh. mit Anna Aschwanden und Anna Gasser das Gubeli übernommen.
Im Foto mit seiner 2. Frau Anna Gasser 1893-1932

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Gasser Johann 1877-1948 verkauft das Gubeli 1924 an Michael Arnold 1879-1961. (Dr Peterli Michel). Die Bedingung beim Kauf soll gewesen sein, dass Michael Arnold für Michael Gasser 1885–1926 (ein Bruder des Verkäufers) sorgen müsse.

Foto 00672             Familie Sophie und Michael Arnold-Kempf
hinten v.l.   Franz  /  Hans  /  Josef  /  Regina
vorn  v.l.     Sophie  /  Mutter Sophie  /  Peter  /  Vater Michael  /  Emma

Im Jahr 1933  wird  Arnold Franz 1908-1979, ein Sohn von Michael Arnold, Besitzer des Gubeli.

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Franz Arnold verlässt das Isenthal und verkauft 1950 das Gubeli an Gustav Walker 1919-1977 vom Birchi.

Walker Gusti

Wenn Walker Gusti ins Dorf kam, kaufte er sich in der Bäckerei einen Nussgipfel. Diesen musste die Verkäuferin nicht einpacken. Gusti setzte sich gemütlich auf den Ladentisch und ass den Gipfel gemütlich, während er mit den Anwesenden plauderte.

Da Gusti normalerweise mit seinen nicht gerade taufrischen Stallhosen ins Dorf kam, beeilte sich Marie anschliessend, und desinfizierte den Ladentisch.

Gusti scheint nicht so sehr auf Hygiene geachtet zu haben. Er trug auch immer eine eigene starke Duftnote mit sich herum.
Man erzählt sich, dass er seine nassen, mit Mist behafteten Schuhe jeweils über dem Holz-Kochherd zum Trocknen aufhängte. Darunter brodelte in der offenen Pfanne die Suppe, die Gusti immer für mehrerte Tage kochte. Da passierte es halt, dass einer der Schuhe in die Suppe fiel. Gusti zog ihn raus,  hängte ihn wieder auf und schöpfte sich dann einen Teller der Suppe.

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Nach dem Tod von Gustav Walker kann sein jüngerer Bruder Karl Walker 1978 das Gubeli übernehmen. Karl Walker wohnt nicht selber im Gubeli, sondern vermietet das Haus.

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Die Familie Alois und Vreni Bissig-Herger wohnt viele Jahre in der oberen Wohnung im Gubeli. Als sich ihr drittes Kind anmeldet, verkauft ihnen Karl Walker 1996 das Gubeli, damit sie es umbauen können.

v.l.      Armin  /  Alois  /  Vater Alois  /  Reto  /  Mutter Vreni

Besitzer im Jahr 2019

Foto 12370 u 12212          Alois und Vreni Bissig-Herger sind auch heute noch Besitzer des Gubeli. Sie wohnen dort und bearbeiten ihr Häimä neben ihrer Arbeit ausserhalb.

Besitzer des Gubeli laut Hypothekarbuch Uri

Michael Gasser-Infanger 1812-1891, verh. mit Anna Infanger, Tochter des Bärenjägers
Johann Josef Maria Gasser-Furrer 1861-1890, Bruder von Michael Gasser-Infanger, verh. mit Maria Anna Furrer
1918 Geschwister Gasser: Johann, Anna und Aloisia, Gubeli
1918 Johann Gasser 1877-1948, Gemeindeschreiber, Posthalter, verh. mit Anna Aschwanden und Anna Gasser
1924 Michael Arnold 1879-1961, Bannwart, verh. mit Sophie Kempf und Salome Brand
1933 Franz Arnold 1908-1979, Sohn von Michael Arnold
1950 Gustav Walker 1919-1977, vom Birchi
1978 Karl Walker-Reichmuth 1927-2016, Bruder von Gustav Walker
1996 Alois und Vreni Bissig-Herger

 

Der Betrieb Gubeli

Foto 01621           Das Gubeli liegt bis 1901 nicht an der Strasse. Diese führt hier übers Birchi.
Das Gubeli ist rechts vom Stall auf dem Ringli-Boden, hinter den Bäumen zu sehen.
Sicher wissen wir, dass die Gasser im Gubeli wohnen, von dort haben sie ja ihren Zunamen ‘Gubeler’. Ob sie das Häimä auch selber bewirtschaften ist nicht bekannt.

Foto 04530            Die Strasse nach Isleten (Bauende 1901) zerschneidet das Häimä Gubeli.
Das Wasser muss vom Bach geholt werden.
Ca. 1946 wird eine Wasserleitung vom Schwybogen her bis zum Haus geführt.

Foto 17584 (oben)  u 17606

Martha Christen, die Schwester von Pfarrhelfer Christen, lebte einige Jahre im Isenthal. Sie besorgte ihrem Bruder den Haushalt. Martha kannte von Buochs her die Bienenzucht. Sie  liess 1947 von Buochs ein Bienenhäuschen samt Erstellermannschaft per Schiff an die Isleten bringen. Beim Transport auf der Isenthalerstrasse habe man unten bei der Galerie das Häuschen vom Pferdefuhrwerk abladen müssen, weil es zu weit in die Höhe ragte.
Das Bienenhäuschen fand seinen Platz im Gubeli ob der Strasse. Martha Christen liess es so  ausbauen, dass sie auch dort schlafen konnte. Heute gehört es einer Verwandten mit Namen Metternich. Bienen werden hier schon lange nicht mehr gehalten.
Das Grundstück für ihr Bienenhaus konnte Martha Christen von QGustav Walker kaufen.

 

Foto 17448          Gustav Walker, Walker Gusti ganannt, ist als letzter echter Bauer auf dem Gubeli.  Gusti ist ledig, braucht also nicht für eine Familie zu sorgen. Trotzdem gibt auch ihm der kleine Besitz allein keine Existenz. Auch wenn er noch ein weiteres Grundstück besitzt und nutzt, bleibt sein Einkommen tief.

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Nahe beim Haus von Walker Gusti steht ein Birnenbaum. Gusti erntet die Früchte sorgfältig und legt sie in diesen Drahtkorb. So vor dem Mittagessen macht er sich mit den Früchten auf den Weg, entweder zu seiner Schwester Fränzi oder ins Oberbächi.
Man freut sich an den frischen Birnen und lädt Walker Gusti selbstverständlich zum Mittagessen ein.

Foto002567         Hier auf der anderen Seite des Baches, oberhalb des Gumplig-Gadens und der Alten Landstrasse stand auch ein Stall. Das Grundstück, das auch Gustav Walker gehörte, heisst Biel. Nach dem Tod von Gusti kann es sein Bruder Andreas, Birchi, kaufen.

Foto 03888               Gustav Walker vermietet zwar die untere Wohnung. Da aber das Haus in schlechtem Zustand ist, bringt das keine grossen Einnahmen.
Mieter im Gubeli sind (z.T. schon vor Walker Gusti):
Josef und Anni Arnold-Gander (Peterli Sepp)
Alois und Marie  Zurfluh-Bissig (Gummiger)
Alois und Bethy Infanger-Infanger  (Heizer Wisu)
Domini und Brigitt Gasser-Gisler (Mättler Domini)
Ruth Infanger (Halten)
Sepp Aschwanden (Zachi Sepp)
Margrith Gasser, Hotel Urirotstock, als Ferienwohnung für ihre Gäste
Alois und Vreni Bissig-Herger

Foto 17454     Karl Walker saniert , zusammen mit  seinem Schwager Alois Bissig-Walker das Gubeli-Haus leicht.

Foto 004244        Karl Walker verkauft ca. 1989 der Gemeinde Isenthal das Grundstück für den Sportplatz und das Mehrzweckgebäude.
Auch Erwin Gasser, der bis anhin zusammen mit den Eltern auch im Gubelihaus wohnt, kann von ihm einen Bauplatz erwerben.

Foto 17443 u 17444         Gleich nachdem Alois und Vreni Bissig-Herger das Häimä Gubeli 1996 gekauft haben, gehen sie an den Umbau des Wohnhauses. Aus dem Zwei- wird ein Einfamilien-Haus mit grosszügigem Platz für die fünfköpfigen Familie.

Foto 004253       Heute kann Alois Bissig-Herger auf dem durch die Landverkäufe noch einmal verkleinerten Grundstück Futter für 4 Schafe gewinnen.