Senkberg

Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden

Erstellt: 2019
Datensammlung: Alice Niederberger-Herger

Foto DJI0004      Das Häimä Senkberg liegt auf dem Schattenhang im hinteren Grosstal unterhalb des Schattigen Horlachen auf ca. 1150 m ü.M.
In ortsnamen.ch steht dazu: “Seikberg Dr Säikbärg: Hof; sanft gewölbter Abhang; z. T. Mulde. Vom Schattigen Horlachen (Is. 77) her drückt Wasser in dieses Gelände. Deutung: ‘Bergheimwesen, bei dem Wasser vorbeirinnt, durchsickert’ “. Das Häimä wird Senkberg, Seikberg und Seichberg genannt.

Drohnen-Video: Flug über den Senkberg.

Grundbuch

Liegenschaft Nr. 434

(Hauptbuchblatt 221), Plan Nr. 21, Seikberg
176’533 m²

Eigentümer
Franz Herger und Johann Herger-Zumthurm
Sonnenhalb 6, 6461 Isenthal

 

 

Die Besitzer des Senkberg

Im Hypothekarbuch Uri fällt beim Blatt Senkberg auf, dass vergleichsweise sehr viele Eigentümer aufgeführt sind.

Als erster Besitzer, zur Zeit der Eröffnung des Hypothekarbuches 1859 wird Zwyssig Josef Kirchenvogt genannt (keine weiteren Informationen).

Über den nachfolgenden Besitzer erfahren wir in der Aschwanden Familienchronik von Hedy Kleiner-Aschwanden, dass Andreas Aschwanden 1825-1886 (Wätzliger) im Oberen Schluchen auch den Senkberg besass. Sein Sohn Ferdinand Aschwanden-Schieli 1862-1932 habe als ledig vermutlich zusammen mit seinem Bruder Jost den Senkberg und im Sommer die Alp auf dem Sattel bewirtschaftet.

Über die  anschliessend genannten Truttmann Maria Anna geb. Bissig Witwe in Seelisberg / Zwyssig Andreas / Jauch Otto / Jauch Geschw. Otto, Hans, Adolf, Josefine, Margret, Fritz, Paul und Erna (Übernahme 1917) wissen wir nichts genaueres.

1917 kauft Oberförster Karl Jauch von Altdorf den Senkberg. Dazu gibt es folgende Vorgeschichte, die aber nicht mit den Einträgen im Hypothekarbuch vereinbar ist: Der Seikberg gehörte den Achwanden, die das Haus im Seikberg und beide Alpgebäude im Sattel bauten. Dadurch hätten sie sich zu stark verschuldet und mussten den Senkberg an Oberförster Karl Jauch verkaufen.
Dieser habe das Häimä aber nur wegen des Waldes gekauft. Er hatte dort immer Pächter. Karl Jauch habe dort in zwei Wintern mit Arbeitern so viel abgeholzt, dass der Erlös fürs Holz den Kaufpreis für den Senkberg überstieg.
Die im Hypothekarbuch Uri danach genannten Besitzer Jauch Geschw. Karl, Elsa und Walter Altdorf  sind vermutlich Kinder und Erben des Oberförsters. Sie übernahmen 1942.s.

Die Herger im Senkberg

Foto 15902     

Franz Herger, Fernen kaufte 1945 den Senkberg von den Erben Jauch von Altdorf.

 

Franziska und Joahnn Imholz-Herger vom Sack hatten keine Kinder. Franziska war die Schwester  von Alois Herger-Arnold. Als Franz Herger im Kriegsjahr 1914 in der Oberen Fernen geboren wurde war sein Vater Alois Herger-Arnold im Militärdienst. Um Marie Herger-Arnold zu entlasten verbrachte Franz längere Zeit bei seiner Tante ‘Sack Fränzi’. Fränzi und ihr Mann Hans hätten den Franz gern als ihr Kind angenommen.

Foto 15942     

Franz Herger  heiratete 1954 Anna Aschwanden
Hier vor dem Senkberghaus mit den Eltern
l. Marie und Alois Herger-Arnold und
r. Marie und Johann Aschwanden-Walker

 

Foto 15941  und 15903

Anna und Franz Herger-Aschwanden bewirtschafteten ab 1954 den Senkberg gemeinsam.

Sie wurden Eltern von 14 Kindern.

Foto 17155               Die 8 ersten Kinder von Franz und Anna Herger-Aschwanden um 1965 strahlen Zufriedenheit aus.
v.l.    Annemarie  /  Franz  /  Wisi  /  Vreni  /  Margrit  /  Hans  /  Martha  /  Theres

Foto 05575   

Franz Herger-Aschwanden starb 1977. Er hinterliess eine Witwe mit 13 z.T. noch sehr jungen Kindern. Franz, der Älteste, war  22 Jahre alt und Erika, die Jüngste,  1 jährig.

Mutter Anne führte fortan den Betrieb zusammen mit ihren Kindern.

 

Foto 15964    Familie Herger-Aschwanden Obere Fernen und Senkberg
hinten v.l. Erika / Toni / Hans / Alice /
Mitte v.l. Silvia / Hedy / Annemarie / Margrit / Martha / Fridolin,
vorn v.l. Wisi / Vreni / Mutter Anna / Franz,

Die Besitzer im Jahr 2019

Foto  15961 und 15969

Hans und Annemarie Herger-Zumthurm und Franz Herger übernahmen den Senkberg 1986.

Besitzer des Seikbergs  (nach Angaben im Hypothekarbuch Uri)

Zwyssig Josef Kirchenvogt
Aschwanden Andreas (s.h. text unter “Besitzer früher”
Truttmann Maria Anna geb. Bissig Witwe in Seelisberg
Zwyssig Andreas
Jauch Otto
1917-1917 Jauch Geschw. Otto, Hans, Adolf, Josefine, Margret, Fritz, Paul und Erna
1917-1942 Jauch Karl Oberförster Altdorf
1942-1945 Jauch Geschw. Karl, Elsa und Walter Altdorf
1945-1945 Jauch Geschw. Elsa geehlichte Ruoss und Walter Jauch
1945-1986 Herger Franz Fernen
1986- Herger Gebrüder Franz und Johann

Der Betrieb Senkberg

Foto 15944        Franz Herger-Aschwanden, Fernen übernahm den Senkberg 1945.

Foto 001546       Das Haus im Senkberg wurde vermutlich von der Familie Aschwanden 1877 erbaut. Franz Herger-Aschwanden baute, nach 1952 oberhalb des Hauses eine Lawinenschutz-Mauer die Haus und Stall schützt.

Foto 001550           Der alte Huisgaden, den die Lawine 1952 zerstört hatte, stand ein bisschen weiter hinten (im Bild unten).

Foto 15949 und 15947   Der Weid-Gaden wie auch der Stall beim Haus (dr Huisgadä) wurde 1952 von einer Lawine zerstört.

Foto 15948        Franz Herger-Aschwanden mit Helfern beim Ausgraben der Tiere. 1952. Zwei Geissen wurden nach zwei Tagen lebend geborgen.
Beim Lawinenunglück am 9,Febr. 1952 wurde der Stall mit 15 Stück Rindvieh niedergerissen. 5 davon konnten lebend geborgen werden. Es kamen auch mehrere Schafe um.

Foto  15953          1  Hier stand der alte Stall, der von der Lawine 1952 niedergerissen wurde.
2  Der Weidgaden wurde stark beschädigt. Mit dem eingesammelten Holz vom oberen Stall reparierte man den Weidgade.

Foto 15901        Franz Herger-Aschwanden baute 1953 den neuen Stall.  Zuvor wurde 1952 der Weidgaden erneuert. 1958 kam der Bergligaden an die Reihe.

Foto 17157  

Senkberg Januar 1976 – Der Reistriesen ging neben dem Haus hinunter – Franz Herger-Aschwanden war im Winter immer als Holzer am Werk

Die Brüder Hans und Franz Herger errichteten 1999 vom Stärtenberg her eine Naturstrasse in den Senkberg.
Durch die, auch mit dem PW befahrbare, Strasse  ist es den beiden Bauern leichter möglich den Betrieb parallel zur Oberen Fernen zu bewirtschaften.
Ihr Wasser bezieht die Familie aus der eigenen Quelle Hellloch unter dem Horlachen.

Der Senkberg wird als Zweit-Betrieb  genutzt. Daher sind die jetzigen Besitzer nur ein paar Monate im Senkberg wohnhaft. Sonst wohnen sie in der Oberen Fernen.
Es wird Heu gesammelt und auch Silo-Futter gemacht. Ein Teil des Heus wird in die Obere Fernen transportiert.
Die Brüder halten Kühe, Rinder, Aufzuchtkälber und Mastkälber.

Foto  15910 und 15909     Links die Holzer-Hütte vom Horenband. Als diese von den Holzern nicht mehr gebraucht wurde trug Franz Herger die Hütte in Teilen auf seinen Schultern auf die Chulm. Dort diente sie ihm als Unterkunft beim Wildi-Heuen. Auch seine Söhne sind dort noch am Werk, vor allem Toni.