Hintere Obere Egg
Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden
Erstellt: 2020
Datensammlung: Fridolin Gisler
Foto 006023 Die Hintere Obere Egg liegt ca. 100 m von der Bergstation der Luftseilbahn St. Jakob-Gitschenen auf 1545 m ü.M. Der Weg von Gitschenen hinunter ins Grosstal führt zwischen Haus und Stall durchs Häimä. Gleich nach dem Stall zweigt der Weg nach Gitschenen-Berg und ins Sulztal ab.
In ortsnamen.ch wird Egg beschrieben: ‘nahezu horizontal verlaufende Geländerippe in Abhang‘.
Drohnen-Video: Flug über die Hintere Obere Egg
Grundbuch
Liegenschaft Nr. 355
(Hauptbuchblatt 24, 26), Plan Nr. 11, Egg
87’422 m²
Eigentümer
Meinrad Imholz
Obere Egg 2, 6461 Isenthal
Die Besitzer der Hinteren Oberen Egg
Bis Anfangs des 19. Jh. bildeten die drei Häimä Untere Hintere Egg, Dittlis Eggli und Hintere Obere Egg die Alp Egg.
Die Besitzer dieser Alp Egg sind aus unsern Unterlagen nicht ersichtlich. Wir können auch nicht sagen wann die Alp Egg in drei Häimä aufgeteilt worden ist.
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Nach der Aufteilung der Alp Egg existierten auf dem Gebiet der heutigen Hinteren Oberen Egg zwei Häimä, die erst 1920 in den ‘Vrendlern’ gemeinsame Besitzer fanden.
Egg
1859 besitzt Max Arnold 1832-1917, ledig , die ‘Egg (1/3 der ehemaligen Alp Egg) Gadenhaus und 1 Stall’. Er ist ein Sohn von Josef Anton Arnold 1796-1850 (Holzschue-Toni), Holzschuhmacher, der 1834 von Bürglen nach Isenthal gezogen ist und dort den Arnold-Stamm (Holzschuenis) gegründet hat.
Später ist Johann Josef Gasser des Benedikt 1838-1912 Besitzer dieser Egg. Er bleibt ledig.
Als nächster Eigentümer dieser Egg ist Johann Hartmann 1870-1916 notiert. Er bleibt ledig.
Dittlis Eggli
1859 ist Johann Dittli 1793-1870 als Besitzer dieses Teils der Egg eingetragen. Er ist 1819 verh. mit Maria Anna Muheim.
Seine Witwe Maria Anna Dittli-Muheim übernimmt 1870 das Hämä ‘Dittlis Eggli’-
Ihre Söhne Johann Josef 1831-1891 und Michael Dittli 1834-1909 sind nach ihr als Eigentümer notiert. Johann Josef bleibt ledig. Michael heiratet 1859 Josefa Gisler und 1881 Maria Josefa Zurfluh.
1914 wird Joder Theodul Aschwanden 1840-1916, verh. 1861 mit Ursula Zwyssig 1831-1889 als Eigentümer des ‘Dittlis Eggli’ genannt. Im Ahnenblatt heisst es: Landwirt, in Isenthal, vordere Bodmi, Gemeindepolizist, Forstjäger, Bannwart.
1913 erfolgte der Rechnungsruf durch das Waisenamt über den Besitz von Theodor Aschwanden vorder Bodmi.
1916 erwirbt Ratsherr Joseph Schieli, nun wohnhaft in Altdorf, das Heimwesen und verkaufte es 1919 an Karl Imholz im Schwarzwald.
1912 kauft Josef Zwyssig 1876-1926 (ein Jaggeler) diese Egg. Er heiratet 1906 Aloisia Arnold 1885-1947. Aloisia ist die Schwester der nachfolgenden Besitzer Martin, Katharina,Isidor und Anton Arnold.
Fotos 07293, 05569, 07586 und 03983
1919 erwerben die Geschwister (im Uhrzeigersinn) Martin, Katharina, Anton und Isidor Arnold, Schwanden diese Egg (Holzschueni-Geschwister).
Foto 06650
1919 kann Karl Imholz, Schwarzwald 1858-1933 das Dittlis Eggli kaufen.
Die beiden Häimä werden vereint zur Hinteren Oberen Egg
Foto 03948 Aus der Familie Karl und Anna Imholz-Gisler, Schwarzwald kommen die neuen Besitzer.
hinten v.l. Ida / Agatha / Josef (später Vrendler Sepp auf der Egg) / Alois (Schwarzwald) / Hans und Julius
vorn v.l. Wendelin / Mutter Anna Imholz-Gisler / Vater Karl Imholz-Gisler
Die Söhne Josef, Alois, Wendelin, Julius und Johann Imholz übernehmen 1919 vom Vater das ‘Dittlis Eggli’ und 1920 kaufen sie die Egg von den Holzschueni-Geschwistern.
Ab 1920 bleiben die beiden Häimä vereint die Hintere Obereren Egg.
Foto 00486 und 00488 1928 kann Josef Imholz 1896-1981 die Obere Hintere Egg von seinen Brüdern als Alleinbesitzer übernehmen.
Josef heiratet 1925 Maria Ziegler 1897-1980 von Bauen.
Foto 00471 Der Familie von Marie und Josef Imholz-Ziegler (Vrendler Sepps) werden 12 Kinder geschenkt.
hinten v.l. Meinrad 1933- / Frieda 1932- / Hermann 1929- / Heidi 1931- / Wendelin 1934- / Hildegard 1936- / Rita 1938-
vorn v.l. Martha 1928- / Christine 1941- / Mutter Marie 1897-1980 / Gabriela 1947- / Vater Josef 1896-1981 / Anne-Marie 1943- / Ottilia 1927-
Foto k1501 und 05439
1978 tritt Meinrad Imholz 1933-2010 , ein Sohn von Marie und Josef Imholz-Ziegler, die Nachfolge in der Oberen Hinteren Egg an.
Meinrad Imholz heiratet 1967 Rosa Bissig 1926-2007 vom Berg. Sie werden 1968 Eltern von Meinrad.
Besitzer 2020
Foto 18857
2010 wird Sohn Meinrad (genannt Mike) 1968- Besitzer der Hinteren Oberen Egg.
Mike ist gelernter Schmied / Landmaschinenmechaniker, hat aber auch die Bauernschule in Seedorf absolviert.
Eigentums-Übergänge in der Oberen Hinteren Egg laut Hypothekarbuch Uri und anderen Quellen
Nach der Aufteilung der Alp Egg existierten auf dem Gebiet der heutigen Hinteren Oberen Egg zwei Häimä, die erst 1920 in den ‘Vrendlern’ gemeinsame Besitzer fanden.
Egg (1/3 der ehemaligen Alp Egg) Gadenhaus und 1 Stall
1859 | Max Arnold 1832-1917, ledig, Sohn von Holzschuhmacher Toni (Holzschue Toni) |
– | Johann Josef Gasser des Benedikt 1838-1912, ledig |
– | Johann Hartmann 1870-1916 notiert. Er bleibt ledig. |
1912 | Josef Zwyssig 1876-1926 (ein Jaggeler). Er heiratet 1906 Aloisia Arnold 1885-1947. Aloisia ist die Schwester der nachfolgenden Besitzer Martin, Katharina,Isidor und Anton Arnold. |
1919 | Geschwister Martin, Katharina, Anton und Isidor Arnold, Schwanden |
‘Dittlis Eggli’ (ehemals 1/3 Alp Egg)
1859 | Johann Dittli 1793-1870 , verh. mit verh. mit Maria Anna Muheim |
1870 | Witwe Maria Anna Dittli-Muheim |
– | Söhne Johann Josef 1831-1891 und Michael Dittli 1834-1909 |
1914 | Joder Theodul Aschwanden 1840-1916, verh. 1861 mit Ursula Zwyssig 1831-1889 |
1916 | Josef Schieli, alt Ratsherr, Altdorf |
1919 | Karl Imholz, Schwarzwald 1858-1933 |
Eigentums-Übergänge in den, unter dem Namen Obere Hintere Egg, vereinten Häimä laut Hypothekarbuch Uri und anderen Quellen
1920 | Söhne von Karl Imholz: Josef, Alois, Wendelin, Julius und Johann Imholz |
1928 | Josef Imholz 1896-1981 , verh. mit Maria Ziegler 1897-1980 von Bauen |
1978 | Sohn Meinrad Imholz 1933-2010 , verh. mit Rosa Bissig 1926-2007 vom Berg |
2010 | Sohn Meinrad (genannt Mike) 1968- |
Der Betrieb Hintere Obere Egg
Foto 03953
Josef Imholz wohnt mit seiner Familie ab 1928 ganzjährig in diesem Gadenhaus in der Hinteren Oberen Egg.
Den eigentlichen Stall des Häimä finden wir weiter oben, dort wo auch heute der Stall steht.
Foto 18004 Josef und Marie Imholz-Ziegler auf der Treppe vor der Küche des Gadenhauses
v.l. Mutter Marie / Hildegard / Meinrad / Vater Josef / Frieda / Rita / Meinrad / Wendelin (6 ihrer Kinder sind nicht auf dem Foto)
Foto 000725 Das alte Gadenhaus in der Hinteren Oberen Egg sieht gross aus, reicht aber, da ja die Hälfte des Gebäudes als Stall genutzt wird, für die 14-köpfigen Familie nicht.
Heute ist das Haus ausgezont und gehört dem Sohn Hermann Imholz.
Foto 18011 Im Hintergrund ist das Gadenhaus in der Hinteren Oberen Egg zu sehen. Davor, mit der weissen Grundmauer, steht das Haus in ‘Dittlis Eggli’. Das Haus wird vor 1919 abgerissen. Der Stall, der im Foto vom Haus verdeckt wird, steht noch heute.
Foto i3841
Josef Imholz ist ein begabter Handwerker der die Unterhaltsarbeiten an seinen Gebäulichkeiten selber ausführt. Bereits in den fünfziger Jahren schafft er sich einen Steinbrecher an, den er auf zahlreiche, vor allem entlegene Baustellen auslehnt oder selber mit ihm auf die “Stör” geht. Abenteuerliche Hin und Rücktransporte der schweren Geräte sind da nicht selten.
Foto 03785 1956 ermöglicht Vater Imholz Josef den Bau, und 1964 die Vergrösserung, des Berggasthauses neben der Bergstation der Luftseilbahn durch den Verkauf zweier Landparzellen an Walter Bissig.
Foto 07999 1960 bis 1963 baute Josef Imholz das Zweifamilienhaus beim Stall auf der oberen Egg. Dies war wohl nur möglich mit der tatkräftigen und wohl auch finanziellen Unterstützung der ganzen Familie. Dank der Nähe zur Seilbahn wurden die Transportwege nun kürzer und der Kontakt zur Aussenwelt einfacher. Vater Imholz war auch einige Jahre als pflichtbewusster Hilfsseilwart tätig.
Foto 000786 Meinrad Imholz übernimmt 1978 das Heimwesen käuflich von seinem Vater, nachdem er schon Jahre zuvor den Betrieb geführt hatt. Er baut 1982 einen neuen Stall in unmittelbarer Nähe des Wohnhauses. Dadurch und mit einer massvollen Mechanisierung können die Betriebsabläufe rationaler und angenehmer gestaltet werden. Das alte Gadenhaus und etwas Umgelände geht in den Besitz von Hermann, den Bruder von Meinrad und wird von der Liegenschaft abgetrennt.
Als Brunnenmeister kann die Wassergenossenschaft Gitschenen seit Baubeginn von den handwerklichen Fähigkeiten von Meinrad profitieren.
Als Nachfolger seines Vaters versieht er jahrelang als zuverlässiger Maschinist den Posten als Hilfsseilwart bei der Seilbahngenossenschaft Gitschenen. Als Sigrist begleitete er auch die Gottesdienste in der Kapelle Gitschenen.
Foto 15219
Meinrad und Sohn Mike Imholz arbeiten hier für die Kapelle nahe bei ihrem Haus.
Mike ist gelernter Schmied / Landmaschinenmechaniker, hat aber auch die Bauernschule in Seedorf absolviert.
Nach einer kurzen Selbstbewirtschaftung der Hinteren Oberen Egg, verpachtet Mike die Landwirtschaft an Armin und Antonia vom Chneiwis.
Foto 000737 1966 schenkten Marie und Josef Imholz-Ziegler dem Kapellenverein den geradezu idealen Bauplatz für die Betrufkapelle und beendeten damit die Diskussion um den Standort. Der erste Spatenstich erfolgte allerdings erst im Mai 1993. In den Jahren 1980 und 1981 starben Marie und Josef Imholz und durften so den Bau der Kapelle nicht mehr erleben.
Foto 17603 Die Familie von Antonia Furrer Bissig und Armin Bissig, Chneiwis haben die Pacht der Hinteren Oberen Egg von Mike Imholz.