Riedgarten

Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden

Erstellt: 2020
Datensammlung: Vreni Bissig-Herger

Foto 002128         Der Riedgarten (auch Riebgarten, Riepgarten) liegt fast 400 m über dem Dorf am Hang der Scheidegg. In dieses Häimä führt keine Strasse. Es kann nur zu Fuss erreicht werden.
Aus ortsnamen.ch : ‘Bemerkenswert ist die Höhenlage dieses Hofes von 1056 m. Die Lage ist markant terrassenförmig und der Sonne gut ausgesetzt.?
Riedgarten wird gedeutet (für uns wenig überzeugend): ‘
‘Beim Pflanzland, wo Wein angebaut wurde. Èntwickelt aus ‘Rieb’, schweizerdeutsch für Weinrebe?’

Drohnen-Video: Flug über den Riedgarten

Grundbuch

Liegenschaft Nr. 167

(Hauptbuchblatt 173), Plan Nr. 15, Riedgarten
65’162 m²

Eigentümer
Josef Arnold-Aregger
Dorfstrasse 26, 6461 Isenthal

 

 

Die Besitzer des Riedgarten

1859  bei der Eröffnung des Hypothekarbuches Uri besitzt Kaspar Gisler 1818-1881 den Riedgarten. Er ist aus Bauen ins Isenthal gezogen. Kaspar Gisler bleibt unverheiratet.

Die nächsten Besitzer des Riedgarte sind Peter Josef Andreas Schilter 1850-1932  und seine Schwester Maria Anna Josefa (Aloisia) Schilter 1853-1908. Ihre Eltern haben in Attinghausen gewohnt. Ferdinand Schilter 1889-1963, der in der Bürglen wohnte, ist ein Sohn von Peter Schilter.

Josefa heiratet Josef Arnold 1840-1904. Dessen Vater Josef Anton Arnold 1796-1850, Holzschue-Toni, zog 1834 nach Isenthal und begründete den Holzschueni-Stamm.

Das Ehepaar Josefa und Josef Arnold-Schilter können dann den Riedgarten als Alleinbesitzer übernehmen.

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1904 besitzen die Erben von Josef Arnold-Schilter sel. den Riedgarten gemeinsam: Seine Kinder  Anton Arnold, Isidor Arnold, Katharina Arnold und Martin Arnold.

Die Kinder von Josef und Josefa Arnold-Schilter, Schwanden
v.l.      1 Aloisia , 2 Toni , 3 Marti , 4 Isidor , 5 Katharina , 6 Marie

 

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1932  kann Isidor Arnold 1886-1965 von seinen Geschwistern den Riedgarten übernehmen. Isidor heiratet Agatha Schieli 1897-1982

Familie Agatha und Isidor Arnold-Schieli, Schwanden 2 Kinder fehlen

 

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Die Brüder Arnold (ds Isidorä) müssen alle im Betrieb ihres Vaters Isidor Arnold-Schieli mithelfen.  Hier sind 6 von ihnen im Riedgarten.
v.l.     Gusti  /  Toni  /  Sepp (hinten)  /  Oswald (vorn)  /  Theodor  / Franz

 

Tonis Sprüche

Wenn lange schlechtes Wetter herschte, hatte Toni Bedenken, dass sie das Heu nicht einbringen könnten. Dann verkündete er:
“Um Rägä tät i nid bättä, ai wenn i vu Oberalp mit em Veh bis a d’Isletä miässt, zum Tränkä!”
Oder, wenn lange Nebel lag, meinte Toni:
“Ich wett, dass dr Näfu Schwarzpulver wär – und dr Blitz drischlaht!”

Foto  05521           1964 wird Theodor Arnold 1924-2004 , ein Sohn von Isidor und Agatha Arnold-Schieli, Besitzer des Riedgarten. Er bleibt ledig.

Die Brüder Arnold führen ihre Häimä als Familienbetrieb. Franz geht im Sommer immer auf die Oberalp (wo er auch zur Welt gekommen ist). Toni und Theodor heuten im Sommer die Schwanden, den Riedgarten und die Rüti. Im Winter sind sie mit dem Vieh bis Weihnachten in der Rüti, anschliessend zügeln sie in die Schwanden und schliesslich bis in den Frühling in den Riedgarten. Toni arbeitete  während den Wintermonaten auf dem Bau bei der Firma Gasperini.
Besitzverhältnisse innerhalb der Familie Arnold (Isidorä)
Riedgarten Theodor  /  Vordere Schwanden Franz und Toni  /  Rüti Toni  /  Gerenwald  Toni  /  Hinteralp auf Oberalp Toni, Franz, Theodor , Sepp und Gusti

Besitzer 2020

Foto 15105             1998  kann Josef Arnold-Aregger (Holzschueni) 1960-  , der Neffe von Theodor Arnold den Riedgarten übernehmen.

Sepp (Holzschueni)  ist seit 1985 verheiratet mit Claudia Aregger 1962- aus Werthenstein
Familie von Claudia und Josef Arnold-Aregger, Dorf
v.l.      Karin  /  Heidi  /  Mutter Claudia  /  Vater Sepp Holzschueni  /  Josef  /  Ruedi

Foto 002143                    Blick vom Riedgarten ins Kleintal.

Eigentums-Übergänge im Riedgarten laut Hypothekarbuch Uri und anderen Quellen

1859 Kaspar Gisler 1818-1881
Peter Josef Andreas Schilter 1850-1932  und seine Schwester Maria Anna Josefa (Aloisia) Schilter 1853-1908
Maria Anna Josefa (Aloisia) Schilter 1853-1908 verh. mit Josef Arnold 1840-1904 (Holzschuenis)
1904 Erben von Josef Arnold-Schilter sel.: Geschw. Anton Arnold, Isidor Arnold, Katharina Arnold und Martin Arnold
1932 Bruder Isidor Arnold 1886-1965, verh. mit Agatha Schieli 1897-1982
1964 Sohn Theodor Arnold 1924-2004, ledig
1998 Neffe Josef Arnold (ds Isidorä), verh. mit Claudia Aregger

 

Der Betrieb Riedgarten

Foto 18107             Es ist nicht bekannt, wann und von wem dieses Haus im Riedgarten erbaut worden ist.

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Martin (Holzschue Marti) 1897-1968 und Anton (Holzschue Toni) 1884-1963 sind zwei der Erben des Josef Arnold-Schilter. Hier stehen sie vor dem Haus im Riedgarten.

Die Familie Arnold-Schilter wohnt eigentlich in der Vorderen Schwanden. Vermutlich zügelt nie die ganze Familie hinauf in den Riedgarten. Familienmitglieder wohnen da, wenn sie im Sommer den Riedgarten heuen und im Winter, solange das Vieh dort bleibt.

 

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Da das Haus im Riedgarten kein Heim für die Familie ist, wird auch wenig in den Unterhalt des Gebäudes gesteckt.

 

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Die Transportseilbahn, das sog. ‘Gifäli’ ist eine grosse Erleichterung für die Riedgarten-Bauern. Wenn unten die Ware geladen ist, wird ans Seil geklopft als Signal zum Seilen. Die Seilwinde im Riedgarten wird mit einem ‘Bernhardmotor’ angetrieben. Dieser Motor hat nur einen Zylinder, braucht aber ein grosses, schweres Schwungrad, was eine sehr massive schwere Konstruktion des Motors mit sich bringt.

Foto oben 18118 und 18121       unten 18120, 18122 und 18119

Die Brüder Arnold (ds Isidorä) helfen im Riedgarten auch nach dem Besitzwechsel zu Theodor kräftig mit.
oben links Theodor  /  recht Toni   bei der Arbeit in der steilen Planggä              unten links Toni  /  rechts Theodor

Foto 18108          Nach getaner Arbeit geniessen die Brüder (v.l) Theodor, Sepp und Toni das Mittagessen im gemütlichen Stübli im alten Riedgartenhaus.   Im Riedgarten sind neben dem Heuen viele weitere Arbeiten zu erledigen. Wenn’s um Holz geht, ob im Wald oder an Gebäuden, ist Sepp, der zusammen mit Oswald im Dorf eine Schreinerei/Zimmerei betreibt, gefragt. Vielleicht kriegt auch ‘Blessäli’ ein Stück der Wurst.

Foto 18109          Für den Holztransport von der Harzbalm zum Riegarten haben die Arnold-Brüder eine Seilbahn gebaut.

Foto 18114              1985 wird das alte Haus im Riedgarten bis auf die Grundmauern abgerissen und neu aufgebaut. Die Brüder Sepp und Oswald führen diesen Umbau für Theodor durch.

Foto 18117        Im Jahr 2000 erhält der Stall ein neues Dach. Die Arbeiten machen selbstverständlich die Brüder Arnold selber.

Foto 002129 und 17004            Seit 2002 ist der Riedgarten an Res Bissig-Grossmann von der Oberern Furggelen verpachtet. Er bewirtschaftet das Häimä indem er zwei Schnitte macht und im Winter das Heu dem Galtvieh hirtet.