Bodmi

Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden

Erstellt: 2020
Datensammlung: Josef Schuler-Bissig

Foto 005540             Die Bodmi liegt auf der sonnigen Seite im hinteren Teil des Grosstals auf gut 1000 m ü.M. Die Erschliessung des Häimä ist schlecht. Nur mit dem Landwirtschaftlichen Transporter kann übers Kleinwäldli zugefahren werden. Die Bodmi ist heute nicht mehr bewohnt (nur noch Ferien) und wird vom Unteren Stalden her bewirtschaftet.
In ortsnamen.ch wird Bodmi gedeutet: ‘Gelände mit ebene Stellen’

Drohnen-Video: Flug über die Bodmi

Grundbuch

Liegenschaft Nr. 370

(Hauptbuchblatt 20), Plan Nr. 8,  Bodmi
41’488 m²

Eigentümer
Robert Imhof-Aschwanden
Sonnenhalb 1,  6461 Isenthal

 

 

Die Besitzer der Bodmi

1778 stirbt in der Mittleren Bärchi Franz Joseph Aschwanden 1724-1778, verh. mit Maria Ursula Gnos. Er hinterlässt seinen Erben neben dem Bärchigut auch die Hintere Bodmi, die aber wohl noch nicht ganzjährig bewirtschaftet wird. Einer ihrer Söhne ist der ‘Stalde-Toni’, der als Stammvater fast aller Isenthaler-Aschwanden gilt. Wer von den Nachkommen die Bodmi übernimmt, ist nicht klar.

Um 1840 ist Johann Josef Anton Aschwanden 1799-1862 (Küfer Hans), verh. mit Salome Gnos und mit Anna-Maria Josefa Infanger, Bergbauer, zuerst im Seikberg, dann in der Bodmi. Mit finaziellen Mitteln der 2. Frau Anna Maria Infanger 1795-1868 kauften sie das Heimwesen Port. Ihre Tochter Verena 1839-1896 gilt als die Stammmutter der Portler.

1859 bei der Eröffnung des Hypothekarbuches Uri ist  Andreas Gasser als Eigentümer notiert. Die folgenden zwei Männer kommen zeitlich dafür in Frage: Andreas Gasser 1811-1881 ledig  und  Johann Josef Maria Andreas Gasser 1821-1878 verh. mit Maria Anna Aschwanden.

Foto 05150                    1866  geht die Vordere Bodmi an  Joder Theodul Aschwanden 1840-1916, Landwirt, Gemeindepolizist, Forstjäger, Bannwart, verh. mit Ursula Zwyssig 1831-1889. Das Ehepaar Theodul und Ursula Aschwanden-Zwyssig führen ab 1873 einen Stufenbetrieb Bodmi-Obere Egg
Foto mit Alpgeräten ca. 1910    rechts aussen:  Urscheli und Theodul Aschwanden-Bissig

Von Ursula zu Urscheli

Bereits 1860 beantragte Theodul Aschwanden in der Kleintaler Rosegg etwas Land, d.h. 100 Klafter Gestrüpp zum Roden, Gärtnern und für einen Heugaden.
Theoduls erste Frau Ursula Zwyssig gebar ihm 6 Knaben und 2 Mädchen. Grosses Leid traf sie 1868, als die beiden ältesten Buben als 6- bzw. 4-jährig das Opfer einer grassierenden Kinderkrankheit wurden. Auch das letztgeborene Töchterchen starb 1881 sechsjährig an Unterleibsentzündung. Die 5 lebenden Kinder waren kräftig, intelligent und angriffig. Josefina 1869-1932, die einzige Tochter musste früh Familienpflichten tragen, vor allem als Mutter kränklich wurde und 1889 an ‘Auszehrung’ starb.
Theodul heiratete 1890 zum zweiten Mal, wiederum eine Ursula geb. Bissig 1843-1920,  ‘Urscheli’ genannt. Sie war die Witwe von Johann Josef Aschwanden, Lanzigschwand. Sie brachte 5 Kinder im Alter zwischen 1 und 9 Jahren mit in die Ehe. Kinder und Stiefkinder nahmen sich einander liebevoll an.

1904  übernimmt ihre Tochter Anna Maria Josefina Aschwanden 1869-1932, ‘d Bäsi-Seppä’ genannt. Sie ist tüchtig. Sie arbeitet, nachdem sie 1914 die Bodmi verkauft hat, in Andermatt als Köchin und im Planzerhaus in Bürglen als Pfarrköchin.

Foto  00466

1914 übernimmt Johann Imhof 1881-1947 die Hintere Bodmi.
Heefler Hans hat 1905  Severina Herger 1882-1967 vom Schattigen Horlachen geheiratet.

1932 können Hans und Severina Imhof-Herger auch die Vordere Bodmi kaufen.

 

Foto  00441           Familie Hans und Severina Imhof-Herger, Bodmi
1 Imhof-Aschwanden Hans 1915 Stalden , 2 Imhof Klara-Josefine Sr. 1912 , 3 Imhof-Ziegler Eduard 1908 Schattenberg , 4 Imhof-Wahler Alois 1916 , 5 Gunz-Imhof Anna 1911 , 6 Käch-Imhof Marie 1917 , 7 Arnold-Imhof Katharina 1913 , 8 Arnold-Imhof Severina 1914 , 9 Bischof-Imhof Theres 1919 , 10 Zurfluh-Imhof Rosa 1920 , 11 Imhof Andreas Hintere Bodmi 1923 , 12 Imhof Josef Vordere Bodmi 1907 , 13 Imhof-Herger Johann Vater 1881 , 14 Imhof-Herger Severina Muttter 1882 , 15 Gisler-Imhof Lina Schwendi 1909

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1945 wird Sohn Josef Imhof 1907-1966 Besitzer der Vorderen Bodmi. Er bleibt ledig und stirbt 1966 mit 59 Jahren.

 

In der Hinteren Bodmi werden die Söhne Res Imhof 1923-1998 und Hans Imhof 1915-1995 gemeinsame Besitzer. In den Achtzigerjahren teilen sie auf:  Res Imhof übernimmt die Hintere Bodmi als Alleinbesitzer, während Hans, der unterdessen mit seiner Frau den Unteren Stalden besitzt, bekommt den Hinteren Baberg.


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1969, zwei Jahre nach Josefs Tod, ist sein Bruder Andreas Imhof 1923-1998 Eigentümer der Hinteren und Vorderen Bodmi. Auch er bleibt ledig.


 

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 1998  nach dem Tod von Heefler Res erwirbt Robi Imhof-Aschwanden 1962- die ganze Bodmi von der Erbengemeinschaft. Robi hatte die beiden Bodmi davor schon seit 1995 gepachtet.

Robi und seine Frau Hedi 1964- (von der Hinterbärchi) Imhof-Aschwanden bewirtschaften nun den Unteren Stalden, die Bodmi und die Alpen Hinter- und Usser Baberg.


Besitzer 2020

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Die Bodmi, früher Vorder- und Hinter Bodmi, gehört seit 1998 Robi und Hedi Imhof-Aschwanden, Unterer Stalden. Hier sitzen die beiden vor dem Haus in der Hinteren Bodmi.

Eigentums-Übergänge in der Bodmi laut Hypothekarbuch Uri und anderen Quellen

1778 Franz Joseph Aschwanden 1724-1778, verh. mit Maria Ursula Gnos, Mittlere Bärchi – Bodmi wird nicht ganzjährig bewirtschaftet
um 1840 Johann Josef Anton Aschwanden 1799-1862 (Küfer Hans), verh. mit Salome Gnos und mit Anna-Maria Josefa Infanger
1859 Bei der Eröffnung des Hypothekarbuches Uri ist  Andreas Gasser notiert – entweder Andreas Gasser 1811-1881 ledig  oder Johann Josef Maria Andreas Gasser 1821-1878 verh. mit Maria Anna Aschwanden
1866 Vordere Bodmi: Joder Theodul Aschwanden 1840-1916, Landwirt, Gemeindepolizist, Forstjäger, Bannwart, verh. mit Ursula Zwyssig 1831-1889 und Urscheli Bissig 1843-1920
1904 Tochter Anna Maria Josefina Aschwanden 1869-1932, ‘d Bäsi-Seppä’ genannt
1914 Hintere Bodmi: Johann Imhof 1881-1947  verh. mit Severina Herger 1882-1967 vom Schattigen Horlachen
1932 Vordere Bodmi: Johann Imhof 1881-1947  verh. mit Severina Herger 1882-1967 vom Schattigen Horlachen
1945 Vordere Bodmi: Sohn Josef Imhof 1907-1966 , ledig
um 1945 Hintere Bodmi: Söhne Res (Andreas) Imhof 1923-1998 und Hans Imhof 1915-1995 gemeinsame Besitzer
um 1975 Hintere Bodmi: Bruder Res Imhof 1923-1998 Alleinbesitzer
1969 Beide Bodmi: Bruder Andreas Imhof 1923-1998 (Die zwei Bodmi sind nun das Häimä Bodmi)
1998 Robi Imhof 1962- verh. mit Hedi Aschwanden 1964- , Unterer Stalden

 

Der Betrieb Bodmi

Foto 18063              Diese Zeichnung von Hedy Kleiner-Aschwanden zeigt das Haus in der Vorderen Bodmi um 1983.
Robi Imhof-Aschwanden lässt das Hausgrundstück 2015 ausparzellieren. Das Haus samt Boden verkauft er Werner (Stini Werner) und Monika (Gassers Postautohalter)  Gisler-Gasser. Sie haben es zurechtgemacht und nutzen es als Ferienhaus.

Zeugen der Zeit

Leider gibt es im Archiv der Kulturkommission Isenthal fast keine Fotos oder Dokumente zur alten Bodmi. Wir hoffen, dass sich irgendwo noch Aufnahmen finden lassen. Besonderes Interesse besteht an Bildern, die die Gebäude dokumentieren. – Bitte melden Sie sich mit solchen Funden bei Markus Aschwanden, dem Archivar der Kulturkommission Isenthal    archivkki@gmail.com   oder in   isenthaler.ch   über “Kontakt”    Vielen Dank!

Foto 005543                 Die Vordere Bodmi ist längere Zeit ein eigenes Häimä. Sie liegt rund 100 Höhenmeter oberhalb der Grosstalstrasse. Von dort sieht man die Vordere Bodmit nicht, weil Wald dazwischen liegt. Das Haus liegt nahe beim Tobel des ‘Grossen Zug’, geschützt durch den ‘Lang Wald? Der Zugang zum Häimä führt über Kleinwäldli und Hintere Bodmi. Die Vordere Bodmi ist flächenmässig grösser als die Hintere.

Foto 005545             Der speziell gebaute Stall verrät, dass er im Gebiet der Lawine liegt, die durch den ‘Gross Zug’ kommt und über den Stall hinweggleiten kann. Er wird heute nur noch fürs Einstellen von Maschinen genutzt. Robi Imhof hat das Dach geflickt.

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Das Haus in der Vordern Bodmi ist zu einem schön renovierten Ferienhaus für Werner und Monika Gisler-Gasser geworden.

Foto 005587                       Die Hintere Bodmi ist flächenmässig kleiner als die Vordere.

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Das heute baufällige Haus in der Hinteren Bodmi  ist aber bedeutend grösser. Hier wohnte die 15köpfige Familie von Johann und Severina Imhof-Herger.
Der Schutzdamm oberhalb des Hauses zeigt an, dass auch hier früher Lawinengefahr bestand.

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Auch in der Hinteren Bodmi wird der Stall nur noch als Einstellplatz gebraucht. Robi hat auch hier das Dach geflickt.


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Die Natur in der Bodmi ist vielfältig und bietet, gerade für Kinder viele Erlebnisse. Dieses Foto ist von Kilian Imholz-Infanger für den Fotowettbewerb ‘Zum Verlieben-das Isenthal Chilbi 2017 gemacht worden. Titel: Ahorn ob Bodmi


Foto 001424                       Sowohl die Hintere wie auch die Vordere Bodmi sind heute über das Kleinwäldli für Landwirtschaftliche Transporter erschlossen. Von der Grosstalstrasse führt eine steile Schotterstrasse hinauf zum Kleinwäldli. Von dort geht es auf Bewirtschaftungswegen  zu den Bodmi Häimä.

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Der meistbegangene Weg hinauf auf den Baberg führt der oberen Waldgrenze der Bodmi entlang.

 

Zum Betrieb von Robi und Hedi Imhof-Aschwanden gehören 5 Ställe, ein Alpgebäude mit Stall, 2 Häuser und die Transportseilbahnen. Was nach Reichtum tönt, kostet vor allem viel Unterhalt.

Das Heu der Bodmi und vom Baberg wird in den grosszügigen Stall in Unteren Stalden gebracht. Durch diese Massnahme ist es möglich, dass Robi im Winter auswärts einem Nebenerwerb nachgehen kann.

 

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Am oberen Ende des Weges liegt Hinter Baberg, die Privat-Alp von Robi und Hedi Imhof-Aschwanden. Hier sömmern sie ihr eigenes und fremdes Vieh. Robi und Hedi bleiben vom15. Juni bis zum Bettag auf der Alp. Fürs Heuen in den Talliegenschaften Unterer Stalden und Bodmi nehmen sie täglich die rund 900 Höhenmeter unter die Füsse.

 

Foto  18050 und 18056                  Für den Warentransport gibt es Seilbahnen.
links:   Diese ehemalige Militärseilbahn startet unter dem Kleinwäldli und führt hinauf zum Hinteren Baberg. Leider ist diese Bahn nicht konzessioniert, es dürfen keine Personen mitfahren.
rechts:    Für den Heutransport vom Äusseren Baberg gibt es eine einspurige Heutransportseilbahn direkt hinunter zum Unteren Stalden.