Breitsiten

Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden

Erstellt: 2020
Datensammlung: Marlis Kempf Bissig

Foto 003059          Die Breitsiten liegt weit hinten im Kleintal auf dem schattigen Hang der von der Wang bis zum Chlitalerbach hinunterreicht. Haus und Stall liegen auf 1158 m ü.M. Das Häimä aber reicht bis auf 1400 m ü.M. hinauf. Mitten durchs Häimä fliesst ein kleines Bächlein.
Breitsiten wird in ortsnamen.ch gedeutet: ‘Der breite Abhang’

Drohnen-Video: Flug über das Mättli

Grundbuch

Liegenschaft Nr. 198

(Hauptbuchblatt 22), Plan Nr. 18, Breitsiten
138’766 m²

Eigentümer
Albin Jauch-Müller
Erlengraben 14, 6162 Finsterwald b. Entlebuch

 

 

Die Besitzer der Breitsiten

Als erster Besitzer wird 1859  Andreas Johann Josef Jauch 1833-1886  verh. mit Salomea Huber genannt.    Die Familie der Jauch wohnte in der unteren Fernen, bis ihr Land von einer Rüfe verschüttet wurde. Daraufhin zogen sie in die Breitsiten und ins Untere Bergli. Sie haben den Zunamen “Ferniger”.

 

Foto  05342  und  15204
Vermutlich mit seiner Volljährigkeit um 1890 übernimmt Sohn Johann Josef Jauch  1871-1934 verh. mit Karolina Kempf 1873-1929 vom Mättli (Schwester von Josef Kempf, Mättli) die Breitsiten. Dem Paar gehört auch das Gumplig. Johann Josef stirbt 1934 im “Butzen” in einer Lawine.

Foto 00907                   Die Familie von Johann und Karolina Jauch-Kempf (Ferniger)
hinten von l.            Katharina   /  Sofie  /  Andreas  /  Josef Maria  /  Marie  /  Anna
vorn von l.                Josefine  /  Mutter Karolina  /  Mariä  /  Albin (Besitzer des Unter Bergli)  /  Vater Johann  /  Agatha

Foto   15202 und 15201

 Sohn Josef Maria Jauch 1911-1945, verh. mit Agnes Durrer 1921-2014, übernimmt 1932  die Breitsiten. Josef Maria stirbt 1945 an den Folgen einer Krankheit.

Foto 07112                         

Die beiden Söhne Albin 1944  und Hans 1945  sind beim Tod des Vaters Josef Maria 1945 noch Kleinkinder. Die Mutter übernimmt die Breitsiten, kommt aber ohne Hilfe nicht aus. Durch die Erbteilung bleiben Agnes Jauch-Durrer keine finanziellen Mittel. Das Sparheft geht an die Söhne. Die Kinder sind auch die Besitzer des Unteren Bergli (Oberer Klosterberg).

Foto  15198

1946 heiratet die Witwe Agnes Jauch-Durrer den Andreas (Res) Kempf  1917-1013 von der Gietisflue.

Foto 15209        Die Familie Agnes und Res Kempf Durrer bekommen zu Hans und Albin Jauch noch die Kinder Margrit, Werni, Res und Romy. Hier die Mutter mit ihren 6 Kindern, der Vater Res fehlt. Zwei Kinder, Agnes und Peter kommen später noch dazu. Die beiden älteren Personen werden als Herr und Frau Jauch von Luzern benannt.

Die Familie Res und Agnes Kempf-Durrer zieht  1957  aus dem Isenthal nach Schwarzenberg LU.

Foto  15205           

Nach dem Wegzug aus dem Isenthal verpachtet Agnes Kempf-Durrer die Breitsiten ihrem Schwager Franz Kempf vom Mättli.

Besitzer 2020

Foto  18780        

1987 geht das Häimä Breitsiten von der Mutter Agnes Kempf-Durrer an ihren Sohn Albin Jauch-Müller über. Hans, der Bruder von Albin wird Alleinbesitzer des Unteren Bergli (Oberer Klosterberg).

Pächter 2020

Foto 18724           Robi Kempf beim Alpabzug anlässlich des Handwerkermarktes Isenthal.

1997  übernimmt Robi Kempf von seinem Vater das Mättli und die Hinter-Wang, wie auch die Pacht der Breitsiten.

Eigentums-Übergänge in der Breitsiten laut Hypothekarbuch Uri und anderen Quellen

1859 Andreas Johann Josef Jauch 1833-1886  verh. mit Salomea Huber
um 1890 Sohn Johann Josef Jauch  1871-1934 verh. mit Karolina Kempf 1873-1929 vom Mättli
1932 Sohn Josef Maria Jauch 1911-1945, verh. mit Agnes Durrer 1921-2014
1945 Witwe Agnes Jauch-Durrer 1921-2014, in 2. Ehe: Kempf-Durrer, Häimä verpachtet an Franz Kempf, Mättli
1987 Sohn Albin Jauch-Müller 1944- ,  Häimä verpachtet an Franz Kempf, Mättli, dann Robi Kempf Mättli

 

Der Betrieb Breitsiten

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Das Haus in der Breitsiten ca 1960 wirkt renovationsbedürftig.

Foto 06305            Rund ein Drittel der Klasse kommt aus dem Kleintal

Albin 1944, hier die Nr. 4, geht mit seinem Bruder Hans 1945  sechs Jahre zu Fuss den Weg durchs Kleintal in die Schule im Dorf. Das sind seine Klassenkameraden der Jahrgänge 1943 und 1944. Aus dem Kleintal sind weitere sechs Klassenkameraden mit ihnen unterwegs: Sepp (5) und Wisi (13) Gasser Neiberg, Sepp (8) und Robert (15) Aschwanden  Steinberg, Theres Jauch (16) Wang, Schwändlen und Margrit Herger (26) Oberbergli.

1 Aschwanden Karl Dorf 1943 , 2 Aschwanden Hans Dorf 1944 , 3 Arnold Karl Obere Bärchi 1944 , 4 Jauch Albin Breitsitten 1944 , 5 Gasser Josef Neiberg 1944 , 6 Infanger Alois Halten 1943 , 7 Aschwanden Josef Unterer Neien 1943 , 8 Aschwanden Josef Steiberg 1942 , 9 Infanger Werner Dorf 1943 , 10 Bissig Franz Kirchenhofstatt 1944 , 11 Infanger Hans Wätzlig 1943 , 12 Arnold Josef Obere Bärchi 1943 , 13 Gasser Alois Neiberg 1944 , 14 Gasser Alois Alte Post 1944 , 15 Aschwanden Robert Steiberg 1944 , 16 Jauch Theres Schwändlen/Wang 1943 , 17 Bissig Marie Schreinerei 1943 , 18 Halter Rosalia 1943 , 19 Aschwanden Josy Port 1943 , 20 Imholz Margreth Schwarzwald 1943 , 21 Bucher Antonia Horn 1944 , 22 Arnold Josy Dorf 1944 , 23 Gasser Margrit Heissrüti/Guetig 1944 , 24 Bissig Verena Oberbächi 1943 , 25 Imholz Annemarie Egg 1943 , 26 Herger Margrit Bergli 1943 , 27 Sr. Flamina Gleinser

Foto 06306             Das sind die Jahrgänger von Hans Jauch 1945. Hans Jauch ist die Nr. 4

1 Hartmann Josef Schwändi , 2 Ziegler Werner Schweigmatt , 3 Imholz Alois Schwazwald, 4 Jauch Hans Breitsitten , 5 Zurfluh Wisi Gummen , 6 Aschwanden Anton , 7 Gasser Josef Heissrüti/Guetig , 8 Infanger Toni Dorf , 9 Gasser Max Alte Post , 10 Infanger Franz Bei der Kirche , 11 Infanger Michael Halten , 12 Bissig Robi Kirchenhofstatt , 13 Aschwanden Annemarie , 14 Gasser Vreni , 15 Bissig Martha , 16 Zurfluh Antoinette , 17 Bissig Hanny Oberbächi

Foto 15210       Vieles am Haus wurde repariert und erneuert, obwohl darin keine Besitzer oder Pächter mehr wohnen. Das Gebäude zeigt eine schöne Form mit einer Fenster-Fassade, die viel Licht ins recht geräumige Haus lässt. Die Fenster sind zum Bach, also eher nordwärts gerichtet und dürften höächstens an Sommermorgen Sonnenstrahlen eingefangen haben.

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Der Stall gleich unterhalb des Hauses ist nicht gross, was damals wohl normal ist.

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Breitsiten hat keine eigene Quelle, die das Häimä mit Wasser versorgen kann. Von den damaligen Besitzern des Hundwald, Johann und Julius Imholz vom Sack, könne Agnes und Res Kempf-Durrer  1947 ein Wasserrecht erwerben. Die Gebr. Imholz sind grosszügig und verlangen dafür nur einen einmaligen Betrag von 200 Fr.. Das Wasser fliesst seit da vom Hundwald über den Bach in die Breitsiten.

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Das Breitsitenhaus bekommt mit Annelies Baumann und ihrem Hund für einige Jahre eine begeisterte Bewohnerin. Sie wohnt ganzjährig dort, einsam aber glücklich.

1980 können Franz und Marie Kempf-Gasser endlich ihr Daheim, das Mättli Haus, renovieren. Das bescheidene Vorhaben wird von Bund und Kanton unterstützt. Das Projekt umfasst: Verputz der Kellermauern / Umbau der Wohnstube / neue Kombination in der Küche / eine Warmwasser-Zentralheizung mit Holzfeuerung / Umbau des Abstellraums in ein kleines Schlafzimmer / Einkleiden der Fassade auf 2 Seiten mit Eternit / Anbringen von Dachrinnen. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 32’000 Fr.

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Robi Kempf bei der Arbeit. So wie hier im Unterbächi, bringt er auch in der Breisiten die Gülle aus.

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Die Rinder hält Franz Kempf und später auch Robi Kempf im Winter in der Breitsiten. Im Spätwinter werden sie auf die Hinter Wang gebracht, damit dort das Heu aufgehirtet werden kann.