Mättli
Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden
Erstellt: 2020
Datensammlung: Marlis Kempf Bissig
Foto 002177 Das Mättli liegt oberhalb des Dorfes an der Kleintalstrasse auf 790 m ü.M.
Bedeutung: Bei der kleinen Wiese / früher wurde das Murlachen genannt ‘die Sitti stost Zwüschen Hermiss Egg und der Murlechen’
Drohnen-Video: Flug über das Mättli
Grundbuch
Liegenschaft Nr. 133
(Hauptbuchblatt 236), Plan Nr. 5, Mättli
29’049 m²
Eigentümer
Robert Kempf
Kleintalstrasse 15, 6461 Isenthal
Die Besitzer des Mättli
aus ‘Die Kunstdenkmäler der Schweiz’ von Helmi Gasser S. 312
9. Mätteli, HB 236. An der alten Kleintaleralpgasse. Alter Name: Murlach und Wychel. Urkundlich altbelegtes Gut. 1784 ein Haus erwähnt, damaliger Besitzer: Joh. Caspar á Schwanden. Kleinerer Haustyp ohne Lauben und Firstkammer, spätes 18. Jh.
1859 Jakob Josef Zwysssig verheiratet mit Maria Anna Gasser besitzt bei der Eröffnung des Hypothekarbuches Uri das Mättli. Das Ehepaar hat eine Tochter: Josefa Zwyssig, geb. 1844
Foto 17805 Josefa Kempf-Zwyssig 1844-1928, Mättli
Franz Kempf 1830-1895 von der Gietisflue heiratet 1869 diese Josefa Zwyssig 1844- und kommt dadurch in den Besitz des Mättli. Das Ehepaar Franz und Josefa Kempf-Zwyssig werden Eltern von 12 Kindern.
Maria, eines dieser Kinder ehelichte 1913 Franz Bissig, einen Getscheler. Gemeinsam führten sie das Gasthaus Urirotstock. – Heute ist (vier Generationen später) mit Marlis Kempf Bissig, einer Schwester von Robi, dem aktuellen Besitzer des Mättli, wieder eine Kempf vom Mättli die Wirtin im Restaurant Urirotstock.
Als nächster Eigentümer wird im Hypothekarbuch Uri Jost Zwyssig genannt
Es folgt ein Niclaus Zwyssig. Es ist anzunehmen, das sowohl Jost, als auch Niclaus Zwyssig, Brüder von Josefa Kempf-Zwyssig sind. Warum das Mättli für einige Jahre an sie übergeht, ist nicht klar.
Nach den Zwyssig übernimmt Johann Josef Jauch 1851-1917 (der Miseeler) das Mättli. Auch hier sind verwandtschaftliche Banden vorhanden: Seine Mutter ist Agatha geb. Zwyssig 1814-1879
Dann werden wieder Kempf Besitzer des Mättli: die Geschwister Andreas, Maria 1888-1940 und Josef Kempf. Ihre Eltern sind Franz und Josefa Kempf-Zwyssig.
1914 Andreas Kempf 1872-1938 bekommt das Mättli, während sein Bruder Josef 1886-1969 die Gietisfluh erhält. Andreas bleibt ledig.
Foto 00534 und 00535
1941 wird Josef Kempf 1886-1969, Gietisflue, drei Jahre nach dem Tod seines Bruders, als Besitzer des Mättli eingetragen. Er bearbeitet nun beide Häimä. Die Ehefrau von Josef Kempf ist Severina Bissig 1890-1951 vom Hermisegg. Sie haben 7 Kinder.
Foto 00530 Die Familie Josef und Severina Kempf-Bissig Mättli und Gietisflue
Hinten v.l. Rosa 1916-2008 / Josef 1922-2001 / Josefina 1915-2002 / Andreas 1917-2013 / Agatha 1919-1983 / Franz 1928-2013
vorn v.l. Mutter Severina 1890-1951 / Alois 1933-2013 / Vater Josef 1886-1969
Foto 17792 1969 wird Alois Kempf 1933-2013, der jüngste der vier Kempf Söhne, nach dem Tod des Vaters Eigentümer des Mättli.
Foto 11673 und 00531
Franz Kempf mit seinem Erstkommunion-Kollegen Paul Aschwanden vor der Lourdesgrotte bei der Bäckerei.
1975 kann Franz Kempf 1928-2013 vom Bruder Alois das Mättli übernehmen.
Foto 00537 Franz Kempf verheiratet sich 1959 mit Marie Gasser 1936-2019.
Foto 17794 Die Familie von Marie und Franz Kempf-Gasser, Mättli
v.l. Franz 1962- , / Fredy 1975- , / Marlis 1970- , / Ernst 1960-1997 / Toni 1966- , / Robi 1963- .
Besitzer 2020
Foto 18725 Robi Kempf übernimmt das Häimä Mättli 1997 von seinem Vater.
Eigentums-Übergänge im Mättli laut Hypothekarbuch Uri und anderen Quellen
1859 | Jakob Josef und Maria Anna Zwyssig-Gasser, Mättli |
– | Franz 1830-1895 und Josefa 1844- Kempf-Zwyssig, Gietisflue (Josefa ist die Tochter der Vorbesitzer) |
– | Jost Zwyssig |
– | Niclaus Zwysssig |
– | Johann Josef Jauch 1851-1917 (der Miseeler), Seine Mutter ist Agatha geb. Zwyssig |
– | Geschwister Andreas, Maria 1888-1940 und Josef 1886-1969 Kempf (Kinder von Franz und Josefa Kempf-Zwyssig) |
1914 | Andreas Kempf 1872-1938, ledig |
1941 | Josef 1886-1969 und Severina 1890-1951 Kempf-Bissig, Gietisflue |
1869 | Sohn Alois Kempf 1933-2013, Gietisflue |
1975 | Bruder Franz 1828-2013 und Marie Kempf-Gasser, Mättli |
1997 | Robi Kempf, Mättli |
Der Betrieb Mättli
Foto 05914 Isenthal um 1900 vor dem Bau der Kleintalstrasse (1918).
Das Häimä Mättli liegt zu dieser Zeit direkt am Weg ins Kleintal.
Foto 01422 Zum Häimä Mättli gehört ein wichtiger Stein. Es soll ein Kraftort sein. Auf dem Mättli-Stei ist heute ein Bänkli zu finden. Hier führt auch der Bärenweg vorbei, der vom letzten Bären im Isenthal erzählt. Er wurde ganz in der Nähe geschossen.
Foto 01749 und 01751 1958/59 wird das Kleintal-Kraftwerk gebaut. Die Druckleitung führt auch durch das Eigen der Familie Kempf Mättli. Die Entschädigung beläuft sich pro m Druckleitung auf 3 Fr., die zwei Schächte werden mit 60 Fr. entschädigt. Insgesamt wird der Familie Kempf 987 Fr. ausbezahlt.
Foto 17798
Das ist das älteste auffindbare Foto mit einer Nahaufnahme des Hauses im Mättli. 1973 zeigt sich die junge Familie von Marie und Franz Kempf-Gasser vor ihrem renovationsbedürftigen Haus.
Foto 18763 Kaufvertrag Mättli 1975
Franz Kempf kann erst 1975 das Mättli von seinem Bruder Alois Kempf-Schleiss erwerben. Alois wohnt aber schon seit seiner Heirat 1970 mit Hedwig Scheuber nicht mehr im Isenthal.
1980 können Franz und Marie Kempf-Gasser endlich ihr Daheim, das Mättli Haus, renovieren. Das bescheidene Vorhaben wird von Bund und Kanton unterstützt. Das Projekt umfasst: Verputz der Kellermauern / Umbau der Wohnstube / neue Kombination in der Küche / eine Warmwasser-Zentralheizung mit Holzfeuerung / Umbau des Abstellraums in ein kleines Schlafzimmer / Einkleiden der Fassade auf 2 Seiten mit Eternit / Anbringen von Dachrinnen. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 32’000 Fr.
Foto 17808 Franz Kempf-Gasser ist begeisterter Bauer und Züchter. Sein Vieh holt sich an Ausstellungen immer wieder Spitzenränge.
Foto 09139 Franz und Marie Kempf-Gasser sind auch Besitzer des Häimä Hinter Wang. Im Sommer wohnt die Familie auch einige Zeit dort um das Heu einzubringen. Im Herbst besorgt Franz das Vieh in der Hinter Wang vom Mättli aus. Das Vieh bleibt so lange dort, bis das Futter aufgebraucht ist. Oft führt der Weg zurück ins Tal durch viel Schnee.
Foto 18774 Plan Wohnhaussanierung Mättli 1992 wird das Haus im Mättli einer weiteren Sanierung unterzogen. Gleichzeitig wird ein Lawinenkeil erstellt. Dieser bewährt sich, als 1999 die grosse Lawine gegen das Haus herunterkam.
Foto 18750 Robi Kempf lädt im Mättli das Heu in den Ladewagen.
Foto 17801 1997 übernimmt Robi Kempf, der Sohn von Franz und Marie Kempf-Gasser das Mättli und den Wangberg. Er hat von seinem Vater die Begeisterung für die Viehzucht geerbt. Auch die Pacht in der Breitsiten übernimmt er und später kann er von Josefa Zgraggen das Unterbäche kaufen.