Hinter Wang

Redaktion/Autor: Markus Aschwanden KKI
Drohnen-Fotografie: Felix Aschwanden

Erstellt: 2020
Datensammlung: Marlis Kempf Bissig

Foto 005780         Die Hinter Wang, früher auch Wangberg genannt, liegt in der Fortsetzung des Scharti in Richtung Gitschen auf dem hier abgerundeten Bergrücken auf 1582 m ü.M. Der Blick von der Wang geht auf der einen Seite zum Urnersee mit dem Unteren Reusstal und auf der andern ins Kleintal. Das Häimä läge zum grössten Teil auf Seedorfer Boden, wenn für die Grenzziehung die Gratlinie entscheidend wäre.
Deutung von Wang in ortsnamen.ch:  Im voralpinen Raum steht das Wort für nur ‘leicht geneigte, freundliche Grasfläche’

Drohnen-Video: Flug über die Hinter-Wang

Grundbuch

Liegenschaft Nr. 189

(Hauptbuchblatt 241), Plan Nr. 18, Hinter Wang
134’313 m²

Eigentümer
Robert Kempf
Kleintalstrasse 15, 6461 Isenthal

 

 

Die Besitzer der Hinter Wang

1859     Gebr. Schieli  werden als Besitzer der Wang aufgeführt. Die vorliegenden Dokumente geben aber keine Auskunft, von welcher Schieli-Familie sie stammen.

 

Gebr. Imhof    Die Söhne von Joh. Josef 1785- und Johanna Herger sind gemeinsame Eitentümer der Wang.  Die Familie ist um 1850 von Spiringen ins Isenthal gezogen.

 

Bruder Johann Josef Alois Imhof  1827-1913  im Wang/Isenthal, verh.1861 mit Maria Anna Josefa Gisler 1828-1871 übernimmt die Wang als alleiniger Besitzer. Er ist auch Eigentümer des Wiler mit Obhegli.

Foto 01364   

1914 übernehmen die Geschwister Imhof Josef (Sebi), Anna und Franziska des Alois sel. die Hinter-Wang.  Die drei sind die letzten Nachkommnen dieses Imhof-Stammes im Isenthal. Sie besitzen auch das Obhegli und den hinteren Wiler. 1935 verkaufen sie den Wangberg (Hinter-Wang) an Josef Kempf.

‘Wang Sebi’ 1867-  lebt zuletzt allein im Obhegli, bis er 1945, gegen Pflege bis zum Tod, an Johann Bissig, Oberbächi verkauft.

Foto  00534 und 00535   

1935 kann Josef Kempf 1886-1969, Gietisflue, den Wangberg (Hinter-Wang) von den Geschwistern Imhof kaufen. Josef Kempf ist seit 1914 mit Severina Bissig vom Hermisegg verheiratet. Zum Zeitpunkt des Kaufs sind schon alle ihre 7 Kinder geboren.
Josef und Severina sind seit 1913 Besitzer der Gietisflue.

Foto  01366

Anfänglich haben die Kempfs den Wangberg zusammen mit den Walker vom Birchi bewirtschaftet.

Auf dem Foto stehen deshalb Agatha Kempf 1919-1983 und Severina Walker, die spätere Sr. Marcella (mit Pfeife), vor dem Haus in der Hinter-Wang.

Foto 00530        Die Familie Josef und Severina Kempf-Bissig  Gietisflue und Mättli und Hinter Wang
Hinten v.l.    Rosa 1916-2008  /  Josef 1922-2001  /  Josefina 1915-2002  /  Andreas 1917-2013  /  Agatha 1919-1983  /  Franz 1928-2013
vorn v.l.    Mutter Severina 1890-1951  /  Alois 1933-2013  /  Vater Josef 1886-1969

Foto  00531           

1955 übernimmt der Sohn Franz Kempf 1928-2013 den Wangberg (Hinter Wang). Er heiratet 1959 Marie Gasser vom Neyberg. Sie können 1975 auch das Mättli kaufen.


Foto  17852   und 17794           Franz Kempf  verheiratet sich 1959 mit Marie Gasser 1936-2019.
Die Familie von Marie und Franz Kempf-Gasser, Mättli und Hinter Wang  v.l. Franz 1962- ,  /  Fredy 1975- ,  /  Marlis 1970- ,  /  Ernst 1960-1997  /  Toni 1966- ,  /  Robi 1963- .

         

Besitzer 2020

Foto  18726        Alpabzug anlässlich des Handwerkermarktes Isenthal

1994 übernimmt Robi Kempf das Häimä Hinter Wang.

         

Eigentums-Übergänge in der Hinter Wang laut Hypothekarbuch Uri und anderen Quellen

1859 Gebrüder Schieli
Gebr. Imhof    Sie sind Söhne von Joh. Josef 1785- und Johanna Herger. Die Familie zieht um 1850 ins Isenthal.
Alois Imhof 1827- verh. 1861 mit M.A. Gisler 1828-
1914 Geschwister Josef (Sebi), Anna und Franziska Imhof des Alois sel.  Sie sind die letzten Nachkommen der Familie im Isenthal.
1935 Josef Kempf 1886-1969, Gietisflue, verh. 1914 mit Severina Bissig vom Hermisegg
1955 Sohn Franz Kempf 1928-2013, Gietisflue verh. 1959 mit Marie Gasser vom Neyberg
1994 Sohn Robert Kempf, Mättli

 

Der Betrieb Hinter-Wang

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Das Alter des Hauses im Hinter Wang ist nicht zu bestimmen. Es ist relativ klein und ist evtl. gar nie ganzjährig bewohnt worden. Heute wird das Haus nur noch sporadisch genutzt. Der Besitzer und Nutzer des Häimä, Robi Kempf,  muss daneben noch weitere drei Häimä bewirtschaften.

Foto 01379                Direkt beim Haus steht der Haus-Stall. Ein weiterer Stall steht im unteren Teil der Liegenschaft. Franz Kempf-Gasser renoviert das Haus 1960.

Die Erschliessung der Hinter Wang geschieht seit 1975 über ein Warenseil von der Kleintalstrasse auf die Hinter-Wang. Menschen fahren mit der Luftseilbahn auf die Gietisflue und gehen von dort zu Fuss in ca. 30 min nach Hinter-Wang.

Foto 01378            Franz Kempf zieht im Frühjahr, ca. Anfang April mit den Tieren auf die Wang, um das Heu zu füttern. Er und seine Kinder müssen manchmal tagelang Schnee schaufeln, um den Weg freizumachen für die Tiere.
Robi Kempf füttert heute das Heu im Herbst. Er füllt den Stall mit Rindern, so ist das Heu schneller aufgebraucht. Wenn der erste Schnee kommt, zügelt er die Rinder in die Breitsiten. Dort kann er auch im Winter mit dem Auto zufahren um zu füttern.

Foto 01284             Die Geisshütte liegt in unmittelbarer Nähe des Hauses im Hinter Wang. Sie gehört der Familie Jauch vom Oberberg. Hier kommt die Warenseilbahn vom Kleintal an, die die Hans Jauch, Oberberg,  1975 zusammen mit Franz Kempf, Hinter-Wang, errichtet hat. Das Material für den Oberberg kann in der Geisshütte gelagert, oder gleich mit der Seilbahn zum Oberberg hochgezogen werden.,

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Auf Hinter Wang zieht eine neue Zeit ein, als Franz Kempf-Gasser die erste Mähmaschine kauft. Mit ihr kann er aber nur im flachen Gelände mähen. Alles andere wird in Handarbeit geschnitten. Mit dem ersten Transporter im Jahr 1994 wird die Arbeit um einiges “ringer”.  Davor musste alles Heue in Burdelizusammengetragen werden.

Foto 17863             

Franz Kempf-Gasser unterhält die Gebäude im Hinterwang gut. 1980 wird das Haus einer grösseren Renovation unterzogen.

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Auch der ‘Underi Gadä’ gehört zur Hinter-Wang.

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Dem Vieh gefällts auf der recht flachen Hinter Wang.

Franz Kempf hält im Sommer auf der Wang zusätzlich zu den Rindern immer noch 2-3 Kühe, die gemolken werden müssen.
Um die Arbeit zu erleichtern hält Robi Kempf auf der Hinter Wang nur noch Rinder. Die Teile, die den Rindern nicht zugänglich gemacht werden, werden geheut. Früher trägt man alles Heu von ganz unten im Hinter Wang in Pinggeln hinauf zum Hausstall. Das ist eine anstrengende Arbeit. Es deshalb nicht verwunderlich, dass Robi Kempf heute das Heu in Flugnetze fasst und gleich ins Kleintal hinunter fliegen lässt.

Foto 005777              Die Hinter-Wang liegt auf einem sanften Grat. Im Hintergrund zieht sie sich noch weit den Hang Richtung Oberberg hinauf. Hier liegen die Weidegg und das Giigäloch.
Links unten ist das Weidegebiet Gigä zu sehen. Es wird von den Schafen der Familie Jauch Oberberg genutzt.

Foto 18748                 Robi Kempf beim Mähen (hier zwar nicht auf Hinter Wang).
Robi Kempf bewirtschaftet die Hinter-Wang neben seinen andern Betrieben: Mättli, Breitsiten und Lätten.