Ausstellung würdigt die Wildheu-Tradition

Nach dem Jubiläumsjahr stand das diesjährige Chilbi-Wochenende vom 14. bis 17. Oktober 2022 im Isenthal unter dem Motto «Von Arfel, Blätz und Burdistatt – Wildheulandschaft Isenthal». Die Nutzungsform hat eine lange Geschichte mit grossem Identifikationsgehalt. Doch wie lange noch?

Die Wildheunutzung ging gegenüber früher stark zurück, sie ist gefährdet. In Uri und in der Innerschweiz wird sie deshalb mit Förderprogrammen unterstützt. So auch in Isenthal. «Es war eine grosse Anerkennung, dass Isenthals Wildheuer 2016 – stellvertretend für die Urner Wildheutätigen – von der nationalen Stiftung Landschaftsschutz ausgezeichnet wurde», sagt Peter Gasser, selber Wildheuer. «Dies wollten wir mit der diesjährigen Ausstellung sichtbar machen».

Halsbrecherische Nutzungsform in den Bergen

«Wer pflegt heute diese halsbrecherisch anmutende Nutzungsform in den Bergen?», fragten sich 2016 die Stiftung Landschaftsschutz und die Medien. Wo sind diese Wildiplätzen? Welche werden noch genutzt, welche wurden schon früher aufgegeben? Wer sind die Menschen, die hochsteigen und warum? Wie wird heute, wie wurde früher das Heu geerntet und von den steilen Hängen abtransportiert? Welche Rolle spielt diese Tradition heute für die Bevölkerung? Braucht es die gefährliche Nutzungsform für die Sicherheit der Wege und Heimen noch? Und schliesslich: Wie sieht die Wildi-Zukunft aus?

Diesen Fragen ging die Kulturkommission nach. Zur Ausstellung erschien eine reich bebilderte Broschüre. Zudem wurden drei eindrückliche Videofilme über das Isenthaler Wildheuen und die gefährliche Arbeit wie das Burditragen im steilen Hang gezeigt – produziert von drei Isenthalern. Die Ausstellung erklärte, was «Arfel, Blätz und Burdistatt» bedeuten.

Blasmusik, Volksmusik und Tanz

«Endlich wieder tanzen!» Die Chilbi machts möglich: An vier Abenden spielten bekannte Volksmusikkapellen im Restaurant Urirotstock. Zur Chilbi-Tradition gehörten der feierliche Sonntagsfestgottesdienst, das Chilbi-Ständchen der Musikgesellschaft Isenthal und die feinen Chilbi-Menus in den Gaststätten. Die Jugendgruppe organisierte die Kaffeestube, den Grill und sie half den Schulkindern, ihre eigene Chilbi aufzubauen. «All den Organisatoren, den Behörden, den vielen Helfenden und auch den treuen Geldgebern gehört hier ein grosser Dank», so Peter Gasser.

Print Friendly, PDF & Email