Tourismus Isenthal erhält UKB-Anerkennungspreis

Verein Tourismus Isenthal erhält grossen Zustupf

Der diesjährige UKB-Anerkennungspreis im Wert von 20’000 Franken wurde dem Verein Tourismus Isenthal verliehen. Bereits zum 17. Mal händigte der Bankrat der Urner Kantonalbank am 28. Februar den mehr als grosszügigen Preis aus.

Die Familienkapelle «Imholz’s» aus dem Isenthal eröffnete gemeinsam mit Fredy Reichmuth von der Musikschule Uri musikalisch den feierlichen Anlass zur Übergabe des diesjährigen Anerkennungspreises. Die heimatlichen Klänge unterstrichen, wie wichtig es ist, dass auch kleine Bergregionen unterstützt werden. Einerseits, um einheimische Traditionen zu erhalten – sei es im Handwerk, der Kunst und auch im Geist einer Gemeinschaft. Aber auch andererseits, um das Gewerbe zu erhalten und die Abwanderung zu reduzieren oder gar zu verhindern.

Dr. Heini Sommer, Präsident des Bankrats der Urner Kantonalbank, würdigte in seiner Laudatio das grosse Engagement des Vereins bis über die Kantonsgrenzen hinaus: «Der persönliche Einsatz und das Wirken des Vereins kommen nicht nur der Gemeinde und den Anwohnerinnen und Anwohnern zugute, sondern ganz vielen Urnerinnen und Urnern sowie auswärtigen Gästen.» Alle würden vom Verein profitieren, sei es bei Wanderungen, Biketouren oder beim Skifahren im Isenthal. Der Verein Tourismus Isenthal und dessen Arbeit repräsentierten die Grundidee des Anerkennungspreises auf beste Art und Weise.

Verein wirkt viel im Hintergrund

Ein sichtlich gerührter Bruno Imholz, Präsident des Vereins Tourismus Isenthal, nahm den Preis entgegen. «Der Anerkennungspreis kommt genau richtig», sagte er. Innovative Ideen erfordern Geld, und davon gibt es im Jahr 2024 einige. Ein Teil des grossen Batzens wird in die Verbesserung des Wanderwegnetzes nach Baberg investiert, eine artenreiche Aussichts-Alp beim Oberbauen. «Bis Juni ist der alte, historische Kleintalweg mit Brücke fertig», ergänzte Bruno Imholz. Im Herbst plant der Verein eine sanfte Wegumlegung Bannalp-Schonegg, dem beliebten Übergang nach Nidwalden. Auch Karin Gaiser, Leiterin Verein Tourismusregion Klewenalp-Vierwaldstättersee (VTRK), war anwesend und warf ein, dass ohne der Verein Tourismus Isenthal, auch kein VTRK möglich wäre. Es zeige auf, wie sich auch überregional Kantone ergänzen.

Der Verein Tourismus Isenthal hat viel zur Entwicklung des Tourismus im Isenthal beigetragen. Der Isenthaler Bärenweg, die Via Urschweiz oder der Urner Mundartweg sind nur drei von zahlreichen Beispielen dafür. Der Verein bezweckt die Förderung und Pflege des Tourismus in der Gemeinde Isenthal. Seine aktive Arbeit bietet den dort weilenden Gästen geeignete Rahmenbedingungen und fördert einen «sanften» Winter- und Sommertourismus sowie den Ausbau von über 100 Kilometern Wander- und Spazierwegen.

UKB-Anerkennungspreis zum 17. Mal ausgehändigt

Der Preis wird seit dem Jahr 2007 jährlich von der Urner Kantonalbank an eine gemeinnützige Urner Institution verliehen. Dabei werden Mitarbeitende nach den Herbstferien dazu aufgefordert, geeignete Kandidaten zu nennen, die die Rahmenbedingungen erfüllen. Ausgezeichnet werden damit besondere, nicht gewinnorientierte Leistungen für die hiesige Öffentlichkeit. Bisher vergab der Bankrat der Urner Kantonalbank insgesamt 470’000 Franken im Rahmen des Anerkennungspreises.

Ilona Schmid, Urner Zeitung 29.02.2024

Chilbi 2023

Seit 1991 gehört zur Isenthaler Chilbi eine Ausstellung. Nach der Ausstellung 2022 zur Wildheulandschaft setzt die Kulturkommission dieses Jahr auf ein Zukunft gerichtetes Thema. Die JUGEND.

Gitschener Bienentag 24. Juni 2023

Am Samstag 24.Juni 2023 lädt die IG “Maisander Kultur&Natur” zum 3. Bienentag nach Gitschenen ein. Auf dem Rundweg finden von 12.00 bis 16.00 Konzerte, Lesungen, Installationen, Workshops, um 18.00 ein Konzert mit Elia Aregger, Gitarre und Marius Sommer, Kontrabass statt.

Der Weg führt von der Bergstation Gitschenen übers Chneiwis zur Alp Gitschenen, wo die Besucher:innen die interaktive textile Installation Blütengeschichten der jungen Textildesignerin Barbara Stutz mit von Blumenblüten gefärbten Tüchern mitgestalten. Weiter führt der Weg zur Geissboden Alp, zur BeeCity, einer Zusammenarbeit des Urner Künstlers Florian Maritz und der Imkerin Petra Gisler. BeeCity, 2022 entstanden, ist eine skulpturale und malerische Installation, die sich mit der Entwicklung der Bienen verändert. Am Bienentag 2023 werden 5 neue Häuser bevölkert. Viele bunte Bienenhäuschen wachsen somit zur Skulptur einer Stadt mitten in der Alplandschaft heran.

Nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen und zahlreiche andere Insekten sind für die Bestäubung der Pflanzen wichtig. So entsteht in einem Workshop mit der Gitschener Biobäuerin Andrea Gisler ein Wildbienenstand, der während des ganzen Sommers zum Beobachten und Entdecken der verschiedenen Wildbienenarten einlädt.

Weiter führt der Weg zu den Blumenwiesen des Älplerbodens und von dort hinunter, dem Wald und dem Bachtobel entlang. Die Besucher:innen lauschen dabei einem Schwarm von Stimmen und Wörtern, aus den Erinnerungen eines Insektenforschers, dem 150 jährigen Buch Jean-Henri Fabres, vorgetragen von 7 Leser:innen.

Unterwegs treffen sie auch auf summende Instrumente und Objekte des Berner Musikers Emanuel Künzi, sie begegnen Tierhörnern von Schaf, Ziege und Kuh oder einem mobilen Kiosk mit Gitschener Spezialitäten.

Durch den einzigartigen Älplerwald, dann über die Brücke führt der Weg schliesslich zur Betrufkapelle, wo im sakralen Raum bei der meditativen Klanginstallation Insect 2003/2023 der Luzerner Musikerin Marie-Cécile Reber verweilt werden kann. Die Installation ertönt täglich vom 24. Juni bis 19. August 2023.

Der Ausklang des 3. Gitschener Bienentags findet wiederum auf der Geissboden Alp statt. Das Duo von Elia Aregger, Gitarre und Marius Sommer, Kontrabass lädt in der urchig, wilden Landschaft ein, in ihre Musik abzutauchen. Dazu gibt es eine Launch mit Risotto und dem für den Gitschener Bienentag gebrauten BeeCity-Honigbier der Brauerei Anderthaler, Isenthal.

Mit Blick auf den von der untergehenden Sonne beleuchteten Urirotstock Wanderung zurück zur Seilbahn. Extrafahrt der Seilbahn Gitschenen nach St.Jakob. Fahrgemeinschaft oder Taxi nach Altdorf.

Wer schon ein Frühstück 10.00 bis 12.00 im Alpstubli Gitschenen mit Gitschener Honig und lokalen Produkten geniessen möchte, kann sich anmelden unter  corneliaaschwanden@gmail.com .

Foto: Florian Maritz, Isenthal

Isenthaler Postauto fährt zum letzten Mal

Mit dem Fahrplanwechsel am 11.12.2023 geht die lange Postauto-Ära ins Isental zu Ende. Neu übernimmt die Auto AG Uri die Fahrzeuge und fährt im Stundentakt. Gemeindepräsident Erich Infanger würdigte nach der Extrafahrt beim Apero das Engagement.

Text/Fotos: Josef Schuler

Vier Gasser Postauto-Generationen

«Wir hatten enorm Glück. Vier Gasser Postauto-Generationen führten seit 1925 ohne tragische Unfälle tausende von Fahrgästen ins Tal. Dies bei jedem Wind und Wetter», erinnert sich Margrit Gasser-Arnold im Gasthaus Tourist. «Am schlimmsten war 1963 der Felssturz. Grosse Steinblöcke fegten die unteren Kehren weg, ein mehrmonatiger Unterbruch folgte», so die Wirtin. Kurz zuvor hatte sie mit Hans Gasser das Hotel Urirotstock und den Postauto-Betrieb übernommen. «Hans wollte am Unglückstag mit acht Passagieren von Altdorf ins Isenthal fahren. Gott sei Dank hörte er rechtzeitig vom Unglück.»

Philipp Schubiger von PostAuto Zentralschweiz ergänzte: «Bereits 1855 hat man die Postablagestelle in Isenthal eröffnet, doch erst mit der Fahrstrasse 1951 konnte das Postauto durchgehend fahren. «Die Linie erfordert stets viel Erfahrung», so der Marktverantwortliche. «Seit 1951 steigen aber die Frequenzen. Die früher grauen Postautos wurden «Postgelb» gespritzt, technisch ausgefeilter und grösser. Aber erst seit 1958 wurde die Linie bis St. Jakob erweitert». Er dankte den Chauffeuren, Betriebshaltern, auch Kanton, Gemeinde und der Auto AG für die lange gute Zusammenarbeit.

Ein Blick zurück

Am Sonntagabend, 4. Dezember 1949, wird Isenthal von einem tragischen Unglück heimgesucht. Noch gibt es keine Fahrstrasse und so steigen die Schützen nach dem Winterschiessen in Seedorf frohgemut in ihr Boot. Sie geraten bei Isleten in einen heftigen Sturm, kentern, fünf der Männer ertrinken, auch der Postautounternehmer Hans Gasser-Arnold. Von einem Tag auf den andern muss Frau Marie – nun Witwe und Mutter von fünf Kindern – das Postautogewerbe weiterführen. Ältere Einwohner erinnern sich noch heute an die schwierige Zeit. Dabei hatte alles gut angefangen. Maries Schwiegervater, der Transpörtler Josef Gasser-Gasser packte nach der Eröffnung der Isenthalerstrasse die Chance und baute die Pferdepost auf. Auch Sohn Hans Gasser bewies Mut. Er kaufte 1925 den ersten 5-Plätzer Marke Italia und fuhr erstmals für das Postauto, damals PTT.

Die letzte Postautofahrt nach 97 Jahren am 10.12.2022
(v.l.) Romano Flegoni, Chauffeur; Thomas Aschwanden, Abteilung ö.V.; André Walker, Leiter Betrieb/Technik Auto AG;   Margrit Gasser, ehemals Hotel Urirotstock/ Postautobetrieb; Urban Camenzind, Volkswirtschaftsdirektor; Erich Infanger, Gemeindepräsident; Toni Infanger, langjähriger Chauffeur; Reto Marzer, Vorsitzender der Geschäftsleitung Auto AG; Philipp Schubiger u. Cornelia Koch, Postauto Schweiz; Hansjörg Gasser (mit Kind), letzter Gasser-Chauffeur

Die Auto AG Uri übernimmt

«Nach Hans Gassers Pensionierung durften wir ab 2001 im Auftrag des Kantons die Linie übernehmen», erklärt André Walker. «Wir nutzen Synergien und vermeiden Doppelspurigkeiten, indem der Schattdorferkurs an Werktagen stündlich ins Isenthal fährt», so der Leiter für Betrieb/Technik bei der Auto AG Uri. Zusammen mit Thomas Aschwanden, Abteilung öffentlicher Verkehr und dem Gemeinderat war er für den Leistungsausbau verantwortlich. CEO Reto Marzer erklärte, dass Postauto Schweiz darauf bestand, die Marke Gelb zu schützen. Viele fragen nach einem gedruckten Fahrplan. Diesen könne man auf der Website als Büchlein herunterladen, auch sei er im Tourist Info Uri erhältlich. Man habe jedoch lediglich einen Kleindruck veranlasst, da Sponsoren ausgestiegen seien.

Regierungsrat Urban Camenzind hielt ein träfes Schluss- und Dankeswort: «Ich hoffe, dass die Angebote genutzt und mitgetragen werden und dies eine gute Lösung für alle ist.» Auch Gemeindepräsident Erich Infanger dankte allen und lud er zu einem ortstypischen Apero ein.

Chronik: Vom Postauto zur Auto AG Uri

von Josef Schuler

Loader Wird geladen …
EAD-Logo Es dauert zu lange?

Neu laden Dokument neu laden
| Öffnen In neuem Tab öffnen

Download [4.51 MB]

Rückblick auf die Chilbi 2022

Ausstellung würdigt die Wildheu-Tradition

Nach dem Jubiläumsjahr stand das diesjährige Chilbi-Wochenende vom 14. bis 17. Oktober 2022 im Isenthal unter dem Motto «Von Arfel, Blätz und Burdistatt – Wildheulandschaft Isenthal». Die Nutzungsform hat eine lange Geschichte mit grossem Identifikationsgehalt. Doch wie lange noch?

Die Wildheunutzung ging gegenüber früher stark zurück, sie ist gefährdet. In Uri und in der Innerschweiz wird sie deshalb mit Förderprogrammen unterstützt. So auch in Isenthal. «Es war eine grosse Anerkennung, dass Isenthals Wildheuer 2016 – stellvertretend für die Urner Wildheutätigen – von der nationalen Stiftung Landschaftsschutz ausgezeichnet wurde», sagt Peter Gasser, selber Wildheuer. «Dies wollten wir mit der diesjährigen Ausstellung sichtbar machen».

Halsbrecherische Nutzungsform in den Bergen

«Wer pflegt heute diese halsbrecherisch anmutende Nutzungsform in den Bergen?», fragten sich 2016 die Stiftung Landschaftsschutz und die Medien. Wo sind diese Wildiplätzen? Welche werden noch genutzt, welche wurden schon früher aufgegeben? Wer sind die Menschen, die hochsteigen und warum? Wie wird heute, wie wurde früher das Heu geerntet und von den steilen Hängen abtransportiert? Welche Rolle spielt diese Tradition heute für die Bevölkerung? Braucht es die gefährliche Nutzungsform für die Sicherheit der Wege und Heimen noch? Und schliesslich: Wie sieht die Wildi-Zukunft aus?

Diesen Fragen ging die Kulturkommission nach. Zur Ausstellung erschien eine reich bebilderte Broschüre. Zudem wurden drei eindrückliche Videofilme über das Isenthaler Wildheuen und die gefährliche Arbeit wie das Burditragen im steilen Hang gezeigt – produziert von drei Isenthalern. Die Ausstellung erklärte, was «Arfel, Blätz und Burdistatt» bedeuten.

Blasmusik, Volksmusik und Tanz

«Endlich wieder tanzen!» Die Chilbi machts möglich: An vier Abenden spielten bekannte Volksmusikkapellen im Restaurant Urirotstock. Zur Chilbi-Tradition gehörten der feierliche Sonntagsfestgottesdienst, das Chilbi-Ständchen der Musikgesellschaft Isenthal und die feinen Chilbi-Menus in den Gaststätten. Die Jugendgruppe organisierte die Kaffeestube, den Grill und sie half den Schulkindern, ihre eigene Chilbi aufzubauen. «All den Organisatoren, den Behörden, den vielen Helfenden und auch den treuen Geldgebern gehört hier ein grosser Dank», so Peter Gasser.